Feingeister mit dem Pinsel
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Perspektive: Marcel Bohl macht eine Ausbildung zum Maler und Lackierer. Ein Beruf, der neben handwerklichem Geschick auch viel Kreativität verlangt. Es ist vor allem die Abwechslung und die Vielseitigkeit, die den 18-Jährigen an seiner Arbeit fasziniert.

Marcel Bohl beim Wandanstrich während einer Modernisierung in einem Wohngebäude. Foto: Heribert Lohr

06.05.2021

Wenn Marcel Bohl die Farbwalze an der Wand führt, geht es zügig zu. Denn auch für die Ausbildung zum Maler gilt: Es muss hohe Qualität in einer bestimmten Zeit „abgeliefert“ werden.Um diese Fähigkeit zu erwerben, hat sich der 18-Jährige bei der Malerwerkstätte Lerner in Kreßberg-Rudolfsberg beworben. „Das ist ein ausgewiesener Fachbetrieb und ich wollte auch zu einer Firma, die einen guten Ruf hat“, erläutert Marcel Bohl, warum er sich vor gut zwei Jahren dafür entschieden hat, den Beruf des Malers in dem Familienunternehmen mit seinen 20 Mitarbeitern zu erlernen.1989 wurde der Betrieb von Herbert Lerner gegründet. Der Malermeister bildet seit den Anfängen aus. „Das war zum einen betriebliche Notwendigkeit, um uns entsprechend zu vergrößern, zum anderen ist es ein Teil unseres Selbstverständnisses, jungen Menschen eine gute Perspektive und eine Zukunft zu eröffnen.“Maler und Lackierer – das ist ein Beispiel dafür, wie sich im Handwerk Tradition und Moderne verbinden. Maler- und Tapezierarbeiten, Fassadenanstriche, Bodenbelagsarbeiten, Vollwärmeschutzsysteme, Altbausanierung, Fassadenmalerei – schon diese kleine Übersicht des Leistungsspektrums der Firma Lerner zeigt einen Ausschnitt aus der ganzen Vielfalt des Berufes.„Das macht es echt aus“, sagt Marcel Bohl und zieht im zweiten Ausbildungsjahr eine ganz eigene Zwischenbilanz: „Die Arbeit in dem Beruf ist wirklich sehr abwechslungsreich und auch spannend, weil du fast täglich auf eine andere Art gefordert wirst. Das wird nie langweilig und macht echt Spaß.“147 junge Menschen tun es in Heilbronn-Franken Marcel Bohl gleich und durchlaufen eine Ausbildung zum Maler und Lackierer. Es ist richtig: Der Beruf verlangt einiges an handwerklichem Geschick. Doch daneben sind vor allem Kreativität, Gestaltungsgefühl und viel Fachkenntnis gefragt. Schon die Frage, welcher Anstrich sich für welche Oberfläche eignet, ist eine Wissenschaft für sich. Die richtige Verarbeitung oft schon eine Kunst. Wer die dreijährige Ausbildung erfolgreich abschließen will, muss deshalb so einiges beherrschen. Zum Rüstzeug gehören die klassischen Anstrich-, Tapezier-, Lackierarbeiten ebenso wie Spachtel- und Lasurtechniken. Die junge Fachkraft kennt die Floc-Beschichtung genauso wie antike Kalkglättetechnik, weiß wann sich Wickeloder Sprenkeltechnik anbietet, kennt die Vorzüge von Kalk-/ Lehmtechnik und beherrscht Kreativspachteltechniken ebenso wie das Schablonieren, weiß aber eben auch viel über die Farbgestaltung am Computer und darüber hinaus was bei einer Schimmelsanierung zu tun ist.

„Du kannst etwas gestalten, etwas schaffen, bringst auch eigenen Ideen ein“, erklärt Marcel Bohl und schiebt nach, was ihn an diesem Beruf am meisten befriedigt: „Du siehst am Abend, was Du gemacht hast und das bleibt oft für eine lange Zeit erhalten.“ Dieses kreative Gestalten ist es wohl auch, das immer mehr Mädchen und junge Frauen dazu bewegt, eine Ausbildung zur Malerin zu machen. So arbeiten bei Lerner aktuell gleich vier Malergesellinnen.

Gibt es auch etwas, was nervt? „Klar“, lacht Marcel Bohl: „Wenn Du zu einem Holzhaus kommst und musst erst einmal alles abschleifen – dann macht das wenig Laune. Aber wenn es hinterher schön aussieht, hast du all die Mühe vergessen.“ Heribert Lohr
   

"Du kannst etwas gestalten, etwas schaffen und dabei häufig auch deine eigenen Ideen einbringen."