Handwerkskammer Ulm: Karrierechancen im Handwerk entdecken
Sonderveröffentlichung

Handwerk entfaltet Talente Handwerkskammer Ulm: Karrierechancen im Handwerk entdecken

Chancen für Absolventen aller Schularten: Präsident Joachim Krimmer und Hauptgeschäftsführer Dr. Tobias Mehlich sprechen im Interview über Karrierewege mit einer handwerklichen Ausbildung.

Präsident der Handwerkskammer Ulm, Joachim Krimmer (links), und Hauptgeschäftsführer Dr. Tobias Mehlich. Foto: Handwerkskammer Ulm

08.03.2024

Warum ist eine handwerkliche Ausbildung für Jugendliche eine echte Chance?
Joachim Krimmer:
Wer mit anpacken will, ist im Handwerk genau richtig: Die Handwerksbetriebe in der Region sind Umsetzer der Klima- und Energiewende, sie arbeiten im Bereich E-Mobilität und erfüllen Kundenwünsche. Eine handwerkliche Ausbildung bietet jungen Menschen eine echte Perspektive, denn sie ermöglicht viele Karrierewege. Die Karrierechancen und Möglichkeiten, die sich im Handwerk bieten, sind heute besser denn je. Über 3.000 Betriebe im Kammergebiet stehen in den kommenden Jahren zur Übergabe an. Motivierte Jugendliche können im Handwerk also schnell Verantwortung übernehmen. Und richtig durchstarten.

Wie überzeugen Sie Eltern davon, dass eine handwerkliche Ausbildung eine echte Chance sein kann?
Dr. Tobias Mehlich:
Das Handwerk hat nicht nur sprichwörtlich goldenen Boden, sondern auch eine goldene Zukunft. Unsere Handwerksbetriebe arbeiten mit den Technologien von morgen. Sie bieten jungen Menschen eine Perspektive und sie tragen mit ihren praxistauglichen und innovativen Ideen dazu bei, den Wohlstand in unserer Region zu erhalten. Kombiniert man die Ausbildung mit einem Meistertitel, liegt der Lebensverdienst schnell gleichauf oder sogar über dem Durchschnittsverdienst eines Akademikers. Und: Wer trotzdem studieren will, kann das auch im Handwerk machen.

Die Azubi-Zahlen in der Region sind zuletzt wieder gestiegen – wie bewerten Sie diese Trendwende?
Krimmer:
Es freut uns, dass im vergangenen Jahr über 2.800 junge Menschen eine Ausbildung in unseren Handwerksbetrieben begonnen haben. Das sind mehr als im Jahr 2022. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir 2019 noch mehr als 3.100 Jugendliche für eine Ausbildung begeistern konnten. Zum einen liegt das sicher am demografischen Wandel. Die meisten unserer neuen Azubis sind Mitte der Nullerjahre geboren. Das sind besonders geburtenschwache Jahrgänge. Aber auch Corona ist sicher ein Grund. Während der Pandemie konnten weder Berufsorientierung noch Schülerpraktika stattfinden. Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir gemeinsam daran arbeiten, jungen Menschen die Chancen einer handwerklichen Ausbildung aufzuzeigen.

Die Quote der Azubis mit Abitur steigt seit einigen Jahren. Stimmt es, dass Jugendliche mit Hauptschulabschluss sich deshalb schwerer tun, einen Ausbildungsplatz zu finden?
Mehlich:
Das Handwerk bietet Platz für Absolventen aller Schularten. Wir haben derzeit rund 500 offene Lehrstellen im Kammergebiet – in den unterschiedlichsten Gewerken. Niemand nimmt jemandem einen Ausbildungsplatz weg. Wer motiviert ist und im Handwerk lernen möchte, hat immer eine Chance. Schulabschluss und Noten sind mittlerweile für viele Betriebsinhaber zweitrangig.

www.hwk-ulm.de