Gaildorf: Wie Phoenix aus der Asche
Sonderveröffentlichung

Hotel-Restaurant Altes Bräuhaus Gaildorf: Wie Phoenix aus der Asche

Tag der offenen Tür mit Eröffnung des „Alten Bräuhauses“ im Hotel-Restaurant in der Innenstadt, deutsche und ungarische Spezialitäten, Kinderprogramm im Keller.

Attila und Sarah Mándi sind stolz auf den Gewölbekeller. Er ist der einzige Raum, der vom Bestandsgebäude übrig blieb.

07.05.2024

Einiges an Zeit, Arbeit und Planung hat es gekostet, aber die Anstrengungen haben sich gelohnt: Am heutigen Samstag wird das Hotel Restaurant „Altes Bräuhaus“ in Gaildorf offiziell eröffnet. Entstanden ist im Quartier Ziegelrain ein Ensemble, das wohnen, essen und übernachten vereint. Dabei bilden das Restaurant „Altes Bräuhaus“ gemeinsam mit dem angeschlossenen Hotel und dem dazugehörigen Appartementhaus sowie den umliegenden Wohnhäusern eine harmonische Einheit. Mit dem Projekt haben die Investoren Karin Schick und Jürgen Hinderer die Schenkenstadt gehörig aufgewertet. Für die Pächter Sarah und Attila Mándi fängt mit der heutigen Eröffnung die eigentliche Arbeit aber erst an.

Zu Beginn der Planungen für den Bereich östlich des Schlosses sollte der traditionsreiche Gasthof Bräuhaus eigentlich nur grundlegend modernisiert und erneuert werden. Im Zuge der Bauarbeiten zeigte sich dann aber, dass es damit doch nicht getan war: Weil die Bauvorschriften und die ursprünglichen Geschosshöhen es nicht zuließen, die Räume im Gebäude wie gewünscht zu entwickeln, wurde zunächst beschlossen, den alten Gasthof bis zur Decke des Erdgeschosses abzutragen und dann neu aufzubauen. Allerdings stellte sich dann heraus, dass die Bausubstanz des Erdgeschosses viel schlechter war, als erwartet. Somit wurde der gesamte Bau abgetragen.

Aufbau aus Trümmern

Investor Jürgen Hinderer machte während der Abrissarbeiten deutlich: Andernfalls wäre es zu Standsicherheitsproblemen gekommen, „welche im Zuge der weiteren Arbeiten gefährlich hätten werden können.“ So blieb einzig der Gewölbekeller vom Bestand erhalten. Allerdings orientiert sich der Neubau komplett am Grundriss und der Größe des Vorgängers. Somit ist das „Bräuhaus“ nun quasi wie ein Phönix aus der Asche wieder auferstanden – und wurde zudem um ein Hotel und ein Appartementhaus ergänzt.


Durchdachtes Konzept

Entstanden ist ein neues Hotel-Restaurant, das mit seinem gut durchdachten Konzept, entwickelt vom Architekturbüro Kraft+Kraft, und einer stilvollen Gestaltung zum Verweilen einlädt. Der große Gastraum und das angeschlossene Nebenzimmer, die ungarische Stube, bieten Platz für insgesamt rund 50 Gäste. Gekocht wird in der modern ausgestatteten Küche mit angeschlossener Spülküche. Auf der Speisekarte stehen deutsche und ungarische Gerichte. „Wir setzen voll auf regionale Lebensmittel. Unsere Auswahl wird etwas kleiner ausfallen, dafür ergänzen wir die Karte immer wieder mit saisonalen Gerichten. Und natürlich wird es auch den klassischen Rostbraten geben“, verrät Attila Mándi. Die insgesamt circa 50 Sitzplätze des Restaurants können im Sommer durch eine Terrasse erweitert werden.

Zudem finden sich im Erdgeschoss die Rezeption und zwei Aufzüge – einen für Gäste und einer für den Service im Gewölbekeller. Mit dem Fahrstuhl geht es zwei Stockwerke nach unten in den Gewölbekeller, der nun für Eventgastronomie genutzt wird. Bis zu 25 Personen finden hier Platz. Die Gästetoiletten wurden aus Platzgründen ins Untergeschoss verlegt und finden sich an dem unterirdischen Durchgang, der das Gasthaus mit dem Hotel verbindet. In den beiden oberen Etagen des Restaurantbaus sind auch Hotelzimmer untergebracht. Insgesamt stehen hier zehn Doppelzimmer und ein Einzelzimmer zur Auswahl. Im obersten Geschoss können zwei Doppelzimmer dank einer vorgelagerten Verbindungstür zu einem Familienzimmer hergerichtet werden. „Während das Hotel nebenan quasi nach dem Motto ,quadratisch, praktisch, gut‘ geplant werden konnte, die Zimmer sind auf jedem Stockwerk identisch verteilt, musste im Alten Bräuhaus jedes Zimmer einzeln an die räumlichen Gegebenheiten angepasst werden“, erklärt Attila Mándi.

21 Doppelzimmer auf drei Etagen beherbergt das Hotelgebäude, das in der Verlängerung zur Gastwirtschaft entstanden ist. Im Erdgeschoss sind zudem drei große Tagungsräume untergebracht. Hier können dank moderner Technik Sitzungen und Schulungen abgehalten werden, oder auch Familienfeste gefeiert werden. Durch mobile Wände können diese flexibel auch miteinander verbunden werden, so sind hier Veranstaltungen mit bis zu 70 Personen möglich. Das Lichtkonzept lässt sich ganz individuell auf die Bedürfnisse anpassen.

Im gegenüberliegenden Appartementhaus stehen 13 Einheiten unterschiedlichster Größe zur Verfügung, die mit Küchenzeilen und der Möglichkeit, eine Waschmaschine anzuschließen, für längere Aufenthalte ausgelegt sind. In der Tiefgarage stehen 24 Parkplätze zur Verfügung.

Tag der offenen Tür

Die ersten Hotelgäste sind bereits Anfang April in die Zimmer gezogen. In der ersten Phase wird für sie ein Frühstück angeboten und abends gibt es eine Tageskarte. Auf Wunsch können zudem Gruppen mit einem Mittagsessen bedient werden.

Das Restaurant wird mit dem heutigen Tag der offenen Tür offiziell eröffnet. Ab 13 Uhr sind Gäste herzlich willkommen, es gibt dann ungarische Gulaschsuppe und schwäbische Schupfnudeln. Ab 14 Uhr gibt es stündlich Hausführungen mit den verantwortlichen Architekten von Kraft+Kraft. Mit Kaffee und Kuchen bewirten die Landfrauen Eutendorf ab 15 Uhr, zudem wird am Nachmittag ein Eiswagen bereitstehen. Auf Kinder wartet Programm in der Tiefgarage, das das evangelische Jugendwerk organisiert. Und dank einer Bilderstrecke im Tagungsbereich des Hotels kann die Bauzeit und Entstehungsgeschichte des Quartiers nachvollzogen werden.

Adina Bauer