Sonderveröffentlichung

JOBBÖRSE 2023 Der Job des Erziehers: Jeden Tag ein neuer "Wow-Effekt"

Praxis und Theorie sind ganz eng verzahnt. Aktivitäten wie Bauen, Malen, Basteln und Musizieren gehören zum abwechslungsreichen Alltag.

Für Sarah Haas stand schon früh fest, dass sie Erzieherin werden will. Für sie ist es ein echter Traumjob. Foto: Eileen Scheiner

10.05.2023

In der einen Ecke blinkt das Feuerwehrauto, in der anderen stapeln sich die Bauklötze, nebenan wird geknetet und gemalt - und mittendrin ist Sarah Haas, die die spielenden Kinder überblickt, unterstützt, wenn Hilfe benötigt wird und immer ein offenes Ohr hat. Die 20-Jährige befindet sich im zweiten von drei Lehrjahren in ihrer praxisintegrierten Ausbildung zur Erzieherin (PIA) bei der Stadt Crailsheim. ,,Ein echter Traumjob", wie sie findet.

Die Arbeit mit Kindern habe ihr schon immer sehr viel Spaß gemacht, berichtet die Waldtannerin. ,,Ich habe schon immer gerne auf die Nachbarskinder oder Kinder von Verwandten aufgepasst. Deshalb stand für mich nach meiner Fachhochschulreife schnell fest, dass ich Erzieherin werden will." Dabei war aber auch klar: Theorie und Praxis müssen vereint sein. ,,Ich wollte nicht drei Jahre nur in die Schule gehen. Mir war wichtig, dass ich von Anfang an mit Kindern arbeiten kann und so gleich erste Berufserfahrungen mache", sagt Sarah. Deshalb hat sie sich gegen eine herkömmliche Erzieher-Ausbildung entschieden und macht stattdessen PiA.

Arbeit mit allen Altersgruppen

Zwei Tage in der Woche arbeitet sie im Kindergarten ,,Kleeblatt" in Altenmünster oder in der Kinderkrippe ,,Minimäuse" in der Innenstadt, die restlichen drei Tage verbringt sie an der Berufsschule, die auch in Crailsheim ansässig ist. Hier stehen Bewegungslehre, Erziehung, Betreuung, Gestaltung, Musik und Kunst auf dem Stundenplan - alles Dinge, die sie in ihrem beruflichen Alltag braucht. ,,Praxis und Theorie sind so ganz eng verzahnt, was mir wirklich gut gefällt. Zudem bin ich bei der Stadt angestellt und erhalte eine Ausbildungsvergütung - keine Selbstverständlichkeit bei der Erzieher-Ausbildung", erklärt die 20-Jährige.
 Die Arbeit mit den Kindern mache ihr besonders viel Spaß, berichtet sie. "Aktuell bin ich in der Kinderkrippe beschäftigt. Hier werden die ganz kleinen Kids zwischen 0 und drei Jahren betreut. Sie lernen die Welt erst kennen, entdecken jeden Tag etwas Neues - es ist unglaublich ihnen dabei zuzusehen. Das ist jedes Mal ein echter Wow-Effekt", schwärmt Sarah. Doch auch die Arbeit mit den „Großen", den Vorschülern gefällt ihr: „Mit ihnen kann man sich schon richtig unterhalten und Witze machen."

Praxis und Theorie sind ganz eng verzahnt, was mir wirklich gut gefällt.

Der Job als Erzieherin passt auch ideal zu Sarah, da er ihr die Möglichkeit bietet, jeden Tag ihre Hobbys im Beruf auszuleben. Sie liebt es, kreativ zu sein, malt und zeichnet gerne. Außerdem backt und kocht sie viel in ihrer Freizeit. ,,Das lässt sich wunderbar in den Beruf integrieren. Ich male und zeichne jeden Tag mit den Kids. Aktuell bastle ich sogar ein Feuerwehrauto aus Karton, mit dem die Kinder später spielen können", erläutert Sarah. Auch Kuchen backen oder kochen ist mit den größeren Kindern im Kindergarten schon möglich.

Der Arbeitstag der Waldtannerin beginnt morgens um 7 Uhr, dann bereitet sie die einzelnen Räume vor, während die Kinder langsam eintrudeln. Am Vormittag und Nachmittag steht freies Spiel auf dem Plan. ,,Hier lese ich aus Büchern vor, wir spielen mit Bauklötzen oder Fahrzeugen, wir kneten oder singen gemeinsam." Auch bei den Mahlzeiten ist sie dabei und unterstützt die Kids, die Hilfe brauchen. ,,In diesem Job muss man auf jeden Fall geduldig sein", ist die Auszubildende überzeugt. Auch Kreativität, Einfühlsamkeit und Verantwortungsbewusstsein müsse man mitbringen, schließlich arbeite man mit kleinen Menschen - "das ist herausfordernd, aber auch unglaublich erfüllend", schließt Sarah ab.
Von Eileen Scheiner