Beim Thema „Urologie“ denken die meisten zunächst an „Männerarzt“. Doch das medizinische Fachgebiet beschäftigt sich nicht ausschließlich mit Funktion und möglichen Erkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane, also Prostata, Hoden und Penis. Auch die Harnorgane, also Nieren, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre gehören zur Urologie, weswegen auch Frauen und Kinder behandelt werden. Im Fokus dieser Ausgabe steht diesmal jedoch die Männergesundheit.
Urologische Volkskrankheiten
Zu den häufigsten urologischen Erkrankungen gehören Harninkontinenz, Harnsteine, eine gutartig vergrößerte Prostata sowie Krebserkrankungen der urogenitalen Organe. Besonders häufig: Prostatakrebs und Hodenkrebs. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) setzt sich daher dafür ein, durch Forschung und Innovation zur Verbesserung der urologischen Versorgung und der Weiterentwicklung der Behandlungsmöglichkeiten beizutragen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Fachbereichen weiter zu stärken.
Aufklärungsarbeit und Enttabuisierung
Die Bemühungen der DGU liegen dabei klar auf den Themen Früherkennung und Vorsorgeuntersuchungen. Ab 45 Jahren sollten Männer einmal im Jahr zum urologischen Check-Up, um sich im besten Fall bestätigen zu lassen, dass gesundheitlich alles in Ordnung ist.
Die Prostata im Blick
Alle männlichen Säugetiere haben sie: Die Prostata. Das kastaniengroße Organ wird auch Vorsteherdrüse genannt und liegt unterhalb der Harnblase. In der Prostata wird ein Teil der Spermaflüssigkeit hergestellt. Außerdem steuert sie Blasenleerung und Ejakulation.
Zu den häufigsten Erkrankungen der Prostata gehören die Prostataentzündung, die gutartige Prostatavergößerung sowie der Prostatakrebs, der mit etwa 60.000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste Krebsart bei Männern ist. Eines oder mehrere der folgenden Symptome könnte auf eine Erkrankung hinweisen und sollte daher ärztlich abgeklärt werden:
• Häufiges, schwieriges oder schmerzhaftes Wasserlassen
• Blut im Urin oder im Ejakulat
• Erektionsstörungen
• Rückenschmerzen oder Schmerzen im Beckenbodenbereich.
Risikofaktoren und Prävention
• Alter: das Risiko steigt mit zunehmendem Alter
• Familiäre Vorbelastung
• Lebensstilfaktoren wie Übergewicht, ungesunde Ernährung, Rauchen und Bewegungsmangel.
Das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm umfasst für Männer ab 45 Jahren einmal jährlich die Abklärung von Beschwerden mittels Fragebogen, Tastuntersuchung sowie die Möglichkeit eines Bluttests.
Ein gesunder Lebenswandel mit maßvollem Genuß sind darüber hinaus auch für die Gesundheit im Bereich „unterhalb der Gürtellinie“ das A und O. Weitere, detaillierte Informationen finden Patienten beispielsweise auf www.urologenportal.de und natürlich direkt beim Urologen oder der Urologin vor Ort.
Julika Nehb