
Schönheit beginnt in dem Moment, in dem man beschließt, man selbst zu sein, soll Coco Chanel einst gesagt haben. In fast allen Kulturen haben sich die Menschen mit Schönheit, Ästhetik, harmonischen Proportionen und wohlfälligen Ordnungssystemen auseinandergesetzt. Während sich Ideale und Trends immer wieder verändern, hält die Fasziniation bis heute an.
Patientinnen und Patienten werden anspruchsvoller
Einmal im Jahr werden die rund 100 Mitglieder der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) hinsichtlich der Eingriffe und Operationen in ihren Kliniken und Praxen befragt. Der Bericht wurde im April 2024 vorgelegt und gibt einen Einblick in die aktuellen Trends und Entwicklungen in der ästhetischplastischen Chirurgie in Deutschland.
Er zeigt, dass Patientinnen und Patienten immer anspruchsvoller werden und hohe Qualitätsstandards erwarten. Die Kosten spielen für die Mehrheit der Befragten keine größere Rolle mehr. Ein Wert, der besonders auffällt, betrifft die Zahl der Zweiteingriffe: diese sind in den letzten Jahren gestiegen. Im Jahr 2023 kehrten 35,8% der Patienten für eine zweite, andere Behandlung zurück. Auch die Anzahl der Korrekturbehandlungen von anderen Ärzten nimmt zu.
Botulinumtoxin nach wie vor sehr beliebt
Die beliebtesten ästhetisch-plastischen Operationen bei Frauen waren Brustvergrößerungen, gefolgt von Fettabsaugungen und Oberlidplastiken. Bei Männern waren Botulinumbehandlungen am beliebtesten, gefolgt von Hyaluron-Injektionen und Oberlidplastiken. Bei den minimalinvasiven Behandlungen waren Botulinumbehandlungen sowohl bei Frauen als auch bei Männern am häufigsten, gefolgt von Hyaluron-Injektionen und Lippenkorrekturen. Die Behandlungsstatistik zeigt auch, dass Brustverkleinerungen immer beliebter werden, mit einem Anstieg von 6,32% im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr. Dies könnte auf individuelle Schönheitsideale und Beschwerden wie Nacken- oder Rückenschmerzen zurückzuführen sein. Die Fettabsaugung hingegen ging im Vergleich zum Vorjahr um 24,12% bei Frauen und 11,4% bei Männern zurück.
Der Präsident der VDÄPC, Detlev Hebebrand, betont die Bedeutung der Expertise der Operationsteams für eine sichere Behandlung und rät Patientinnen und Patienten dazu, sich ausreichend zu informieren. Die Mitgliedschaft in der VDÄPC gelte als Gütesiegel für Qualität, aktuelle Standards und Patientensicherheit.
Die vollständigen Statistiken und weitere Informationen können auf der Website der VDÄPC gefunden werden. Julika Nehb
Info
Plastische Chirurgie bezieht sich auf chirurgische Verfahren, die dazu dienen, das Aussehen oder die Funktion bestimmter Körperteile zu verbessern oder wiederherzustellen. Dies kann beispielsweise die Rekonstruktion nach Unfällen oder Erkrankungen, Brustvergrößerungen, Facelifts oder Nasenkorrekturen umfassen. Bei plastischen Operationen werden invasive Techniken angewendet, bei denen Schnitte in die Haut gemacht werden und das Gewebe verändert oder rekonstruiert wird. Die Plastische Chirurgie ist ein medizinischer Fachbereich, der eine dreijährige Ausbildung erfordert.
Auf der anderen Seite beziehen sich minimale oder minimalinvasive ästhetische Eingriffe auf nicht-chirurgische Verfahren, die darauf abzielen, das Aussehen zu verbessern, ohne größere Operationen durchzuführen. Diese Eingriffe sind minimalinvasiv, was bedeutet, dass sie normalerweise ohne größere Schnitte oder Narben durchgeführt werden können. Beispiele für minimale ästhetische Eingriffe sind Botulinumtoxin-Injektionen (Botox), Hyaluron-Filler, chemische Peelings oder Laserbehandlungen.
Der Hauptunterschied zwischen plastischer Chirurgie und minimalinvasiven ästhetischen Eingriffen liegt in der Art des Eingriffs und der Invasivität des Verfahrens. Plastische Chirurgie erfordert meist chirurgische Eingriffe und längere Erholungszeiten, minimale ästhetische Eingriffe sind nicht-chirurgisch und ermöglichen meist eine schnellere Genesung.