Der Arbeitsmarkt boomt und gute Fach- und Führungskräfte sind rar. Trotzdem fällt es Bewerbern oft schwer, den Traumjob zu ergattern. Denn auf diese Stellen bewerben sich in der Regel viele qualifizierte Bewerber. Den begehrten Job kann aber nur einer bekommen. Und wer aus dem Bewerbungsrennen als zweiter Sieger hervorgeht? Der hat (meist) verloren.
Doch was ist überhaupt ein Traum- oder Top-Job? Das hängt von der Qualifikation, Lebenssituation und den persönlichen Zielen ab. Für eine junge Mutter kann eine Teilzeitstelle in der Nähe ihrer Wohnung der Traum-Job sein. Und für einen Elektriker, der bisher für einen Drei-Mann-Betrieb arbeitete? Eine Stelle in einem Großunternehmen, weil er dort ein höheres Gehalt erhält. Und für einen frischgebackenen Betriebswirt? Für ihn kann die Trainee-Stelle bei einem Konzern der Traum-Job sein, weil sie ihm den Weg zu einer internationalen Karriere eröffnet.
Top-Jobs erfordern Top-Bewerbungen
Gemeinsam ist allen TopJobs: In der Regel bewerben überdurchschnittlich sich viele Stellensucher auf sie.
Also können die Unternehmen bei der Personalauswahl schärfere Auswahlkriterien anlegen. Folglich muss bereits die Bewerbung spitze sein, damit ein Bewerber überhaupt in die engere Auswahl kommt.
Doch was kennzeichnet eine Spitzen-Bewerbung? Klar ist: Der Bewerber muss die fachlichen Anforderungen erfüllen. Klar ist auch: Die Bewerbungsunterlagen dürfen keine größeren Mängel aufweisen - speziell dann, wenn sie an attraktive Arbeitgeber adressiert sind, die oft mit Bewerbungen überschwemmt werden.
Bewerbungen mit vielen Rechtschreibfehlern haben zumindest bei Bürojobs oft keine Chance. Dasselbe gilt, wenn in der Bewerbungsmappe wichtige Unterlagen fehlen. Oder wenn ein Lebenslauf mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Dabei gilt selbstverständlich: Bei Schulabgängern schauen die Unternehmen eher über Schwächen hinweg als bei Hochschulabgängern und berufserfahrenen Stellensuchern.
Als Person Flagge zeigen
Doch Top-Bewerbungsunterlagen sind letztlich nur eine Grundanforderung, die es beim Bewerben zu erfüllen gilt. Um eine echte Chance zu haben, ist mehr nötig, wenn es um das Besetzen echter Top-Jobs geht. Meist wollen die Personalverantwortlichen auch ein echtes Interesse an der vakanten Stelle spüren. Aus der Bewerbung sollte zum Beispiel hervorgehen, warum der Bewerber sich bei einem Versicherungs- und nicht bei einem Bauunternehmen bewirbt. Gerade berufserfahrenen Stellensuchern fällt es oft schwer, Unternehmen darzulegen, warum sie für eine vakante Stelle die Idealbesetzung sind. Denn sie erachten häufig vieles, was sie in ihrer bisherigen Position taten, als selbstverständlich. Oft ist ihnen nicht bewusst, dass sich dahinter spezielle Fähigkeiten verbergen, die sie für bestimmte Unternehmen zu sehr attraktiven Bewerbern machen. Berufserfahrene Bewerber sollten genau analysieren, welche Fähigkeiten und Erfahrungen sie in ihrer letzten oder aktuellen Position erworben beziehungsweise gesammelt haben. Denn hieraus können sie ableiten: Bei welchen Unternehmen und Positionen habe ich eine realistische Chance? Und: Welche Stärken kann ich einsetzen?
Oft gibt es eine zweite Chance
Übereinstimmend betonen alle Berater: Wer einen Top-Job ergattern möchte, darf seine Bewerbungen nicht im Streuversand versenden. „Zielführender ist es, wenige qualifizierte Bewerbungen zu schreiben. Und wenn man dann aus einem Bewerbungsrennen doch nur als zweiter oder dritter Sieger hervorgeht? Dann war die Mühe oft trotzdem nicht vergebens. Denn diesen Bewerbern offerieren die Unternehmen - gerade in der aktuellen Arbeitsmarktsituation - häufig alternative Stellen. Oder sie nehmen diese in ihren Talentpool potenzieller Mitarbeiter auf, mit denen sie Kontakt halten. Denn sie wissen: Gute Fach- und Führungskräfte zu finden, wird in den kommenden Jahren immer schwieriger werden. Deshalb lohnt es sich, zu Spitzen-Bewerbern Kontakt zu halten. js