Sonderveröffentlichung

Die dritte Dimension im Bild Neue Blickwinkel aus der Sammlung Matthias Lauk

Im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe, im Rheinischen Landesmuseum in Bonn und in der Sammlung Würth in Schwäbisch Hall werden erstmals Hologramme von Künstlern gezeigt.

Im Jahr 2008 schuf Ugo Dossi (*1943) diese Arbeit mit dem Titel „NEFER / TRINITY“, eine Malerei und holografisches Material hinter Plexiglas. Der Künstler sagt: „Unendlich Kleines kann nur in unendlicher Vergrößerung dargestellt werden - unendlich Großes nur in unendlicher Verkleinerung. Bildende Kunst und Naturwissenschaften erstellen gleichermaßen Modelle einer Welt, [...]. Dabei ist jedes Weltmodell ein Kunstwerk, gleich ob es von einem Wissenschaftler oder einem Künstler geschaffen wurde.“ Foto: Yorck Dertinger, Ugo Dossi

03.06.2024
FOTO: SCANNER GMBH
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Matthias Lauk (1947–2009) war ein Pionier, was die Vermittlung und das Sammeln auf dem Gebiet der Holografie betrifft. Im März 1973 flog er geschäftlich bedingt – er war im Bereich Werbemanagement tätig – nach New York. Dort sah er sein erstes Hologramm und war fasziniert. Es packte ihn so, dass er sich entschloss, das relativ neue, vielen noch unbekannte Medium in Deutschland zu vermarkten. Er sammelte und verkaufte Hologramme, unterstützte auf diese Weise die Künstlerinnen und Künstler, organisierte Ausstellungen weltweit mit enormem Publikumserfolg – unter anderem 1991/92 in der Hirschwirtscheuer in Künzelsau. 1979 gründete er sein eigenes Museum für Holografie und neue visuelle Medien in Pulheim bei Köln, das bis Ende der 1990er-Jahre ein Zentrum der Holografieszene war. Es war eines von drei spezialisierten Museen; die anderen befanden sich in New York und Paris. Die Community war nicht groß: 1983 waren weltweit circa 100 Künstlerinnen und Künstler sowie Labors aktiv.

Ein Teil seiner Sammlung erwarb das Land Baden-Württemberg für das ZKM – Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe – noch in dessen Gründungsphase. Ein weiterer Teil ging an das Rheinische Landesmuseum in Bonn. Sein Nachlass schließlich kam jüngst in die Sammlung Würth. Seine ganz persönliche und von großer Leidenschaft geprägte Beziehung zur Holografie schilderte Matthias Lauk 2001 in seiner Autobiografie „I saw the light. Holographie – Eine faszinierende Dimension“.