Ein neuer Meilenstein für Nadja Rehm-Kraft: Die Bestatterin aus Geislingen zieht zum Jahresende mit ihrem Betrieb in neue Geschäftsräume in die Überkinger Straße 51 um. Das Gebäude des ehemaligen Blumen Ströhle wird momentan umgebaut und erhält durch ihren Einzug ein zweites Leben. „Es freut mich, dass dieses Haus bald wieder zu einem Ort wird, an dem Menschen bedeutsame Augenblicke erleben können“, äußert sie.

Seit sechs Jahren begleitet Rehm-Kraft Familien in Geislingen und Umgebung in schweren Zeiten. Sie richtet mit Einfühlungsvermögen und Ruhe Trauerfeiern aus, die den Verstorbenen und ihren Geschichten gerecht werden. „Es ist mir wichtig, den Angehörigen Zeit zu geben und Abschiede individuell zu gestalten – ohne strenge Vorgaben.“


Die Unternehmerin ist besonders stolz auf die zahlreichen positiven Rückmeldungen von Familien und auf die Auszeichnung zur „Frauenpersönlichkeit im Handwerk“, die sie 2019 von der Handwerkskammer erhielt.
Mit ihrem Umzug in das neue Gebäude möchte Nadja Rehm-Kraft den Angehörigen noch mehr Raum für individuelle Abschiede geben. Denn für sie steht fest: Jede Familie soll sich in dieser besonderen Situation gut aufgehoben fühlen.

Nadja Rehm-Kraft Bestattungen
Überkinger Straße 64
73312 Geislingen a. d. Steige
info@bestattungen-rehm.de
www.bestattungen-rehm.de

Stellen Sie sich doch kurz vor
Nach dem Abitur habe ich zunächst eine kaufmännische Lehre absolviert und danach Betriebswirtschaft studiert. Nach drei Jahren Berufserfahrung bei internationalen Unternehmen bin ich in das Familienunternehmen, in die Kunstgießerei Strassacker, eingestiegen. Dort bin ich seit 2004 Geschäftsführerin. Außerdem bin ich ehrenamtliche Präsidentin der IHK-Bezirkskammer Göppingen und Vizepräsidentin der IHK Region Stuttgart.
Was bedeutet für Sie persönlich „Frauenpower“ im Berufsleben?
Frauen können sehr viel Energie entwickeln und vieles schaffen, oft mehr als sich manche vielleicht zutrauen.
Welche Eigenschaften machen Frauen im Job besonders stark?
Das ist schwer zu sagen, wenn man nicht in die üblichen Klischees, wie Einfühlungsvermögen und Teamfähigkeit verfallen möchte. Wenn diese Eigenschaften jedoch mit Kompetenz und Leistungsbereitschaft verbunden sind, können Frauen ihre Stärke sehr gut einsetzen. Frauen sind oft viel selbstkritischer als Männer. Dies ist eigentlich eine Stärke, wird aber zu einer Schwäche, wenn daraus zu viele Selbstzweifel entstehen.
Glauben Sie, dass Frauen heute die gleichen Chancen im Berufsleben haben wie Männer?
Frauen haben längst bewiesen, dass sie in allen Berufen und beruflichen Positionen erfolgreich sein können und hervorragende Leistungen erbringen. Die vielzitierte „Gläserne Decke“ mag es hier und da noch geben, wird aber immer dünner. Sofern es heute noch Unternehmen oder Institutionen geben sollte, die Positionen nicht nach Kompetenz, sondern nach Geschlecht vergeben, sind diese absolut aus der Zeit gefallen und werden die zukünftigen Herausforderungen nicht erfolgreich meistern können.
Gibt es eine Frau, die Sie beruflich besonders inspiriert?
Nicht direkt. Es gibt aber spannende Biografien, beispielsweise von Margarete Steiff, die unter schwierigsten Bedingungen, mit viel Mut und Pioniergeist Unglaubliches geleistet hat. Davor habe ich großen Respekt.
Wo sehen Sie Frauen in zehn Jahren im Berufsleben?
Ich denke, dass sich nicht so viel verändern wird. Frauen werden ihren Weg weiter gehen, werden sich gut ausbilden, Berufe ergreifen, die ihren Fähigkeiten entsprechen und mit ihren Partnern einen guten Weg finden, wie Familie und Beruf vereinbart werden können. Letzteres wird immer eine Herausforderung bleiben, wenn beide Partner berufstätig sind.
Was müsste sich in Unternehmen oder in der Politik noch ändern, damit Frauen im Job gleiche Bedingungen haben?
Sofern die Frage der Kinderbetreuung gelöst werden kann, sehe ich keinen Grund, warum Frauen und Männer im Job nicht die gleichen Bedingungen haben sollen. Vielleicht hilft in diesem Bereich auch ein Abbau von Bürokratie, um das Betreuungsangebot leichter erweitern zu können.
Welchen Tipp würden Sie jungen Frauen für den Berufseinstieg geben?
Nicht gleich aufgeben, wenn es schwierig wird. Egal was man machen möchte, es braucht immer ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen. Das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen. Wer weiterkommen möchte, muss raus aus seiner Komfortzone und sich auch einen Sprung ins kalte Wasser zutrauen, auch mit dem Risiko zu scheitern. Vertraut auf eure Stärken.
Frauen an die Spitze - aber der Weg ist noch weit
• In Deutschland haben Frauen 2025 erstmals mehr als ein Viertel (~ 25,7 %) der Vorstands-Sitze bei den 40 größten börsennotierten Unternehmen (DAX 40) erobert. Ein deutlicher Sprung gegenüber 2020, als der Anteil noch bei rund 13,3 % lag. Aber: Viele Frauen auf hoher Ebene verlassen ihre Posten binnen kurzer Zeit. russellreynolds.com
• Trotzdem bleibt Deutschland europäisch im Mittelfeld: Nur 29 % der Führungspositionen (executive positions) werden hierzulande von Frauen besetzt, während der EU-Durchschnitt etwa 35 % beträgt. Spitzenreiter sind Länder wie Schweden (~ 44 %) oder Polen, Lettland und Ungarn mit über 40 %. Destatis
Wall Street schreibt Geschichte
Jane Fraser ist seit 2021 CEO der US-Großbank Citigroup - und damit die erste Frau überhaupt an der Spitze einer der vier größten Banken der USA. In einer Branche, die jahrzehntelang reine Männersache war, setzt sie ein starkes Zeichen.