
Ein Beispiel dafür ist Malin Schäfer. Sie ist als Projektleiterin und stellvertretende Leiterin in der Analytischen Abteilung bei der Firma Schlötter tätig. Die 29-Jährige aus Schwäbisch Gmünd ließ sich zunächst als chemisch-technische Assistentin ausbilden, arbeitete dann ein halbes Jahr in der Qualitätskontrolle und machte im Anschluss noch ihren Bachelor in analytischer Chemie. Im Geislinger Fachunternehmen für Galvanotechnik beschäftigt sie sich nun mit der Qualitäts- sowie Ein- und Ausgangskontrolle. Weiter sorgt sie um Klärung und prüft auftretende Kundenprobleme. Beim Einsatz neuer Geräte oder Umstellungsmaßnahmen überträgt sie vorhandene Software und entwickelt neue Methoden, um damit arbeiten zu können. „Jeder Tag bringt Neues mit sich und ist deswegen abwechslungsreich. Man weiß nie, was der Kunde morgen will“, erklärt sie ihre Begeisterung für ihren Beruf.
Gisela Walz ist seit 11 Jahren bei Schlötter tätig. Über sechs Jahre leitete sie die Abteilung Analytik mit Qualitätssicherung und wechselte 2021 zum Qualitätsmanagement. Heute kontrolliert sie die Umsetzung der Anforderungen der zertifizierten Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme bei Schlötter. Als Schnittstelle zur Geschäftsführung hat sie eine zentrale Funktion mit Einfluss auf strategische Themen und nachhaltige Unternehmensentwicklung. Ihre Tätigkeit bezeichnet sie mit einem Lächeln als „teilweise trockenen Job, in dem man sich nicht immer beliebt macht.“ Wohlwissend, was in den Teams eine Dokumentation reibungsloser Arbeitsabläufe und Datensammlung mit sich bringt. Interner Kommunikationsfluss und Verantwortung sind genau definiert. Für Gisela Walz steht fest, dass mittels Qualitätsmanagement Betriebsabläufe verbessert und Wettbewerbsfähigkeit gesichert wird. „Das Prinzip dahinter überzeugt mich.“ Zum Umweltmanagementsystem nennt sie als Beispiel die erzielten Einsparungen beim Gasverbrauch. Der Fuhrpark wurde auf E-Mobilität umgestellt, und der effiziente Energieeinsatz wird überwacht. „Wir minimieren Abfall und setzen auf Recycling“, sagt sie. „Im Rahmen meiner Tätigkeit leiste ich einen aktiven Beitrag zum betrieblichen Umweltschutz.“



Linda Drachenberg machte nach ihrem Realschulabschluss eine Ausbildung zur Oberflächenbeschichterin und anschließend noch eine Weiterbildung zur staatlich geprüften Galvanotechnikerin. Seit September 2024 arbeitet sie bei Schlötter als Servicetechnikerin und ist bei Kunden aller Industriebereiche auch international im Einsatz. Kunstvolle und präzise Oberflächengestaltungen faszinieren sie ebenso wie die breite Palette von Galvanochemikalien zur Metallveredelung. „Oberflächentechnik betrifft fast alles, was man anfassen kann, ob Brillengestell, Kuli oder Elektrogeräte. Hat ein Kunde von uns Probleme mit der Beschichtung, komme ich und helfe“, erklärt die 23-Jährige. Zum Beispiel, wenn Oberflächen plötzlich weniger schön aussehen oder ein Kupferbad nicht mehr richtig arbeitet. Linda Drachenberg kann das Problem vor Ort in fast allen Fällen lösen. „Mein Beruf ist abwechslungsreich, ich bin unter Leuten und Galvanik ist ein faszinierender Prozess.“ Warum? „Man kann aus allem etwas Schönes machen. Jedes Stück kann veredelt oder zu einem Kunstwerk werden.“ Über die Technikerschule in Schwäbisch Gmünd kam sie auf das Unternehmen Schlötter.
Mareile Baur ist gelernte Oberflächenbeschichterin. Über einen „Girls Day“ an der Realschule kam sie zu einem Praktikumsplatz, machte ihre Ausbildung und den Meister. Im März 2023 startete sie beim Unternehmen Schlötter als Servicetechnikerin und arbeitete mit Kunden an der Lösung bei Problemen. Seit Januar 2025 ist die zweifache Mutter als Technikerin in der Forschung tätig und macht nebenher im Fernstudium ihren Chemietechniker. „Ich habe den Beruf und Posten den ich will. Ich bin glücklich, denn die Work-Life-Balance stimmt bei Schlötter“ sagt die 33-Jährige. Fasziniert von den Möglichkeiten der Oberflächengestaltung forscht sie aktuell nach neuen, noch besseren Stoffen und auch Ersatzprodukten für die Beschichtungsbäder. Vier Frauen – vier Wege: Gemeinsam engagieren sie sich in der Welt der Galvanotechnik und gestalten bei Schlötter Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit.

Stellen Sie sich doch kurz vor
Ich habe nach einer Ausbildung zur Speditionskauffrau in Augsburg an der Fachhochschule Heilbronn meinen Betriebswirt gemacht. Nach einem Auslandsaufenthalt in England und Arbeit in verschiedenen Speditionen (Hamburg und Frankfurt) habe ich von 1995 bis vergangenen Juni 30 Jahre im elterlichen Betrieb gearbeitet – im Bereich Personal, Ausbildung, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Inzwischen mache ich nur noch Letzteres im firmeneigenen Friederike-Wackler-Museum. Im Ehrenamt war ich Mitglied der Vollversammlung und des Verkehrsausschusses der IHK Stuttgart sowie zuletzt Vize-Präsidentin der Bezirkskammer in Göppingen. Ich habe die Kommission für berufliche Bildung beim Speditionsverband im Bund (DSLV, Berlin) und im Land (VSL, Stuttgart) sowie den kaufmännischen Ausbilderkreis der IHK Göppingen über mehr als 20 Jahre geleitet.
Was bedeutet für Sie persönlich „Frauenpower“ im Berufsleben?
Frauenpower bedeutet für mich Selbstbewusstsein, Durchsetzungsvermögen sowie die Fähigkeit, Potenziale im Unternehmen sichtbar zu machen. Letzteres habe ich über die Leitung des Personalbereichs sowie die Ausbildung unseres Nachwuchses über viele Jahre gemacht.
Welche Eigenschaften machen Frauen im Job besonders stark?
Ganz klar: ihre emotionale Seite und ihr Bauchgefühl.
Glauben Sie, dass Frauen heute die gleichen Chancen im Berufsleben haben wie Männer?
Leider immer noch nein. Sie müssen für das gleiche Ansehen wesentlich mehr arbeiten.
Gibt es eine Frau, die Sie beruflich besonders inspiriert?
Eigentlich nur indirekt – meine damalige Chefin während meiner Ausbildung – sie war damals in den 1980er Jahren die Ausnahme als Geschäftsführende Gesellschafterin einer Spedition.
Wo sehen Sie Frauen in zehn Jahren im Berufsleben?
Hoffentlich mehr in Führungsebenen und mit mehr Anerkennung der männlichen Kollegen.
Was müsste sich in Unternehmen oder in der Politik noch ändern, damit Frauen im Job gleiche Bedingungen haben?
Vor allem eine tatsächliche Umsetzung der Gleichberechtigung und eine vernünftige und zuverlässige Kinderbetreuung.
Welchen Tipp würden Sie jungen Frauen für den Berufseinstieg geben?
Seid stark! Macht eine gute Ausbildung in einem Beruf, der Euch den Lebensunterhalt sichert. Macht etwas, was Euch auch Spaß macht. Und sorgt für eine Balance zwischen Arbeit und Privatleben.