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GIPFELTREFFEN DER WELTMARKTFÜHRER Gipfeltreffen-Gründer Walter Döring spricht im Interview

Walter Döring erklärt, was den Erfolg des Gipfeltreffens ausmacht, welche Highlights 2025 zu erwarten sind und wie das Event Unternehmern hilft, sich in schwierigen Zeiten neu zu orientieren.

Dr. Walter Döring ist Wirtschaftsminister a.D.des Landes und Inhaber der Akademie Deutscher Weltmarktführer, die das Gipfeltreffen in Schwäbisch Hall gründete. Foto: WiWo

01.02.2025

Herr Döring, das Gipfeltreffen der Weltmarktführer geht dieses Jahr in seine 15. Runde. Was macht denn den Erfolg der Veranstaltung aus?

Walter Döring Ich glaube, das sind mindestens zwei Punkte: Der eine ist, dass wir nicht das klassische Kongresshotel sind, sondern wir haben drei tolle Locations. Das Globe Theatre, die Bausparkassse und das Carmen-Würth-Forum, in letzterem haben wir diesmal noch die Würth-Philharmoniker mit im Programm, was einmalig ist. Das sind gravierende Unterschiede vom Konzept her, zu dem, was sonst auf Kongressen üblich ist. Zudem haben wir ganz bewusst immer einen Exoten dabei, der aus dem Wirtschaftsthema heraussticht. Dieses Jahr wird das die Schriftstellerin Juli Zeh sein. Der andere Punkt, der in den letzten Jahren sehr an Bedeutung gewonnen hat, ist das Kommunizieren untereinander. Viele kommen immer wieder, weil wir ein starkes Netzwerken bieten und es hat sich schon so etwas wie eine Community gebildet, die jedes Jahr wegen der Leute wiederkommt. Wir sind nicht ganz so anonym, wie manche andere Veranstaltungen.

15 Jahre Gipfeltreffen ist ja schon ein kleines Jubiläum. Was sind denn Ihre persönlichen Highlights dieses Jahr?

Das erste Highlight ist für mich persönlich, dass ich nie gedacht hätte, dass es 15 Auflagen gibt (lacht). Ich erinnere mich an die Anfänge, da gab es zum Teil richtig Gegenwind. Es ist jedes Jahr wieder schwer, weil Schwäbisch Hall nicht so gut erreichbar ist, wie manch anderer Ort. Aber wir versuchen, Highlights zu setzen. Für mich ist es etwas Besonderes, dieses Jahr Frau Leibinger-Kammüller auf dem Gipfeltreffen zu haben. Und für mich ist es auch jedes Mal ein Highlight, wie uns die heimische Wirtschaft unterstützt, ob das Würth, Kärcher, Klafs oder Recaro waren und auch immer noch sind. Das freut mich sehr und unterstreicht meinen Grundgedanken: Diese ganze Region ist Weltmarktführer.

Wie halten Sie die Veranstaltung denn frisch und relevant?

Die persönliche Begegnung ist und bleibt das Entscheidende. Unter dem Strich muss man Größen hier haben. Interessante und relevante Gäste kompakt und persönlich erleben können, das ist die Herausforderung. Und es wird immer schwieriger, diese Flughöhe zu halten. Dazu kommen neue Themen: Mit der CFO-Suite sind wir letztes Jahr gestartet und führen dies 2025 wieder fort. Das muss man immer wieder überlegen, welche Themen sind gerade von besonderer Relevanz. Ein weiterer Punkt ist: immer offenzubleiben und mit der Zeit zu gehen. Das Gipfeltreffen ist zum Beispiel über die Jahre auch immer weiblicher geworden.

Das Gipfeltreffen soll Unternehmern und Unternehmerinnen gezielt eine Plattform bieten. Nun ist die Stimmung in der Wirtschaft gerade sehr schlecht. Was braucht das Land denn gerade am dringendsten?

Da sprechen Sie einen ganz entscheidenden Punkt an: Wir haben uns fest vorgenommen, dass wir gegen diese miese Stimmung anstehen wollen, indem wir Unternehmen dahaben, die gerade jetzt investieren in Deutschland. Deshalb ist unser Motto auch „Von den Besten lernen“. Die Lage ist sicher schwierig gerade, sehr schwierig sogar. Am schlimmsten finde ich, dass unsere Unternehmen in der Wettbewerbsfähigkeit zurückfallen. Unsere Steuern sind im europäischen Durchschnitt sehr hoch. Fast noch wichtiger ist jedoch, dass die Firmen jetzt endlich wieder Planungssicherheit brauchen. Das ist umso wichtiger, wenn wir in Richtung Trump nach Amerika, aber auch nach China blicken.

Stichwort Trump: Macht die politische Lage in Deutschland den Unternehmen denn Sorgen, wenn wir auf den zuletzt deutlich zur Schau gestellten Kuschelkurs zwischen AFD-Chefin Alice Weidel und Tesla-Gründer Elon Musk blicken?

Also ich bin schon sehr froh darüber, dass die Unternehmen ihre Zurückhaltung aufgeben und mal deutlich machen: Wer AFD wählt, schadet Deutschland. Man kann im Land keinen größeren Schaden anrichten, als aus der EU auszutreten. Nach wie vorbei aller Weltmarktführerschaft der europäische Markt ist der größte und wichtigste Markt für unsere Unternehmen. Wir haben gesehen, was nach dem Brexit passiert ist. Das ist ein Wahnsinnsschaden und dann noch Remigration wir sind auf diese Fachkräfte angewiesen. Da geht es um die Wirtschaft und ihre Rahmenbedingungen.

Kann das Gipfeltreffen denn Impulse in die Gesellschaft senden und einen Unterschied machen?

Ich erwarte und erhoffe mir schon, dass diejenigen, die zum Gipfeltreffen auf der Bühne stehen, Botschaften senden. Zum einen konkret in der Sache an die Politik und zum anderen auch, dass die Unternehmer untereinander dazu bekennen, lauter zu werden und sich mehr zu Wort zu melden. Das ist auch zwingend notwendig. Das ist auch etwas, was ich für die nächsten Jahre weiter betonen möchte: Dass wir aus dieser reinen Thematik Wirtschaftsunternehmen ein bisschen breiter in die gesamte Gesellschaft, Wissenschaft strahlen können.