Noch fehlen die Möbel, die Spielsachen, Bücher und Co., doch die Räume sind allesamt fertiggestellt und warten darauf, von den Neuhäuser Kindern und Kleinkindern in Beschlag genommen zu werden. Dieser Tage ist es so weit: Die erste Gruppe wird einziehen, ab 28. Februar dann startet die Eingewöhnungsphase für die Kinder der weiteren Gruppen.
Der Kindergarten und die Kindertagesstätte im Kinderhaus Erms bieten insgesamt 95 Betreuungsplätze, aufgeteilt sind die Kids in fünf Gruppen, wobei es zwei Gruppen für Krabbelkinder unter drei Jahren gibt, zwei weitere für die älteren Kinder und eine Gruppe, die je nach Bedarf der einen oder anderen Altersgruppe zugeteilt ist.
Praxiswissen einbezogen
Bei der Planung zeigte man sich weitsichtig und offen, denn es wurde auch das Wissen und die Erfahrung aus der Praxis der Erzieher mit einbezogen. Und so präsentiert sich die neue Einrichtung nicht nur architektonisch ansprechend, sondern auch überaus durchdacht, was die Aufteilung und Funktion sowie die jeweilige Ausstattung der Räume betrifft.
Damit im Kinderhaus-Alltag alles bestens funktioniert, ist ausreichend Platz gefragt, was sich in der großzügigen Räume widerspiegelt. Jede der fünf Kindergarten-Gruppen verfügt über einen großen und einen kleineren Gruppenraum, und es gibt einen Speiseraum mit kindgerechter integrierter Küche. So können die größeren Kinder von Zeit zu Zeit selbst aktiv werden beim gemeinsamen Kochen. Das Essen für das Kinderhaus Erms wird geliefert, doch Obstsalat, Plätzchen und Co. dürfen durchaus auch einmal mit Hilfe von Kinderhand auf den Tisch kommen.
Weil der Ganztagsbetrieb durchaus anstrengend sein kann – und das nicht nur für die Erzieher –, gibt es Ruheräume sowohl für die über Dreijährigen als auch für die Krabbelkinder. Hier ist die Möglichkeit zum Mittagsschlaf gegeben, ausgeruht werden darf auf Matratzen, die, wenn sie nicht gebraucht werden, in eigens vom Tischler angefertigten Schränken verstaut werden. Das Deckenlicht ist dimmbar, die Bodenfarbe Blau sorgt schon für eine gewisse ruhige Grundstimmung, zumal sich diese Zimmer nach Norden orientieren.
Variabel nutzbar
Nach der Pause ist wieder Bewegung gefragt: Getobt werden kann im dafür ausgewiesenen Bewegungsraum, der dank variabel montierbarer Geräte vielfach nutzbar ist – ob Ballspiel, Kletterpartie oder Ballanceübungen, ob Laufen, Springen oder Tanzen: Der Spaß kommt hier nicht zu kurz. Gut zu wissen, dass die Decke dieses Raumes sowie die anderen Decken verstärkten Schallschutz haben, damit die Mieter in den darüberliegenden Wohnungen nicht gestört werden.
Mit bunten Farben experimentieren, mit Fingerfarben malen und mehr ist im Kreativraum angesagt. Der wurde so gestaltet, dass kleinere oder größere Missgeschicke mit Pinsel und Farbtopf kein Problem sind. Denn der pflegeleichte Boden lässt sich rasch wischen, und Finger, Hände und Gesichter werden an den im Raum in passender Kinder-Höhe installierten Waschbecken schnell wieder sauber.
Mit Elternzimmer
Kindgerecht gestaltet und auf die Körpergröße der jungen Nutzer abgestimmt sind natürlich auch die Sanitärräume samt dazugehöriger Einbauten. Das fällt besonders im Toilettenbereich der Krabbelkinder auf. Ob es irgendwo noch kleinere echte Wasser-Spültoiletten gibt? Das früher übliche Töpfchen hat hier jedenfalls ausgedient. Vervollständigt wird die Einrichtung bei den älteren Kindern durch Dusche und Wasserspielwanne, bei den jüngeren ist es ein Wickeltisch mit integrierter Bademöglichkeit – für den Fall der Fälle.
Auch die Erwachsenen kommen im Kinderhaus Erms nicht zu kurz. So gibt es ein eigenes Elternzimmer, was nicht nur in der Eingewöhnungsphase von Nutzen ist. Selbstverständlich ebenfalls vorhanden sind Besuchertoiletten, eine davon auch behindertengerecht. Und: Die Erzieher haben einen eigenen Besprechungsraum mit Teeküche im Obergeschoss, wo sich außerdem ein Lager- und Materialraum befindet.
Sobald es die Witterung erlaubt und warm genug ist, kann es für die Kinder nach draußen gehen. Der linke Garten- und Spielbereich hinter dem Gebäude ist den Größeren vorbehalten, hier finden sie zahlreiche Spielgeräte und natürlich einen Sandkasten. Die Kleinen haben ihren eigenen Bereich rechts, auch hier mangelt es nicht an Spielmöglichkeiten. Wobei es so nahe am Ufer der Erms sicher auch einiges zu entdecken gibt. Und das ganz ohne Gefahr: Denn Fluss und Garten trennen ein hoher, stabiler Metallzaun. mc