So klappt digitales Weihnachten
Sonderveröffentlichung

Weihnachts- und Neujahrsgrüße Crailsheim So klappt digitales Weihnachten

Weihnachten als Fest lebt von Ritualen, die jedes Jahr fast gleich ablaufen. Doch auch 2021 kann es schwierig sein, sich persönlich im Familienkreis zu sehen. Wie schafft man trotzdem Vertrautheit?

Damit bei digitalen Familientreffen an Weihnachten nicht alle stumm vor dem Bildschirm sitzen, sollte ein Familienmoderator das Gespräch in Gang bringen. Foto: Gpointstudio/Westend61/dpa-mag

01.01.2022

Ganz klar: Viele Menschen würden zu Weihnachten gerne dorthin fahren, wo ihre Wurzeln sind. Auf das Beisammensein mit Eltern und geliebten Familienangehörigen wollen sie nicht verzichten. Doch die Corona-Pandemielage erschwert diesen Wunsch. Wie kann man auch ohne Besuche Nähe entstehen lassen? Klappt das am Bildschirm?Die Antwort lautet: Ja, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. Denn digitale Zusammenkünfte sind anders als das Zusammensitzen am Weihnachtsbaum. Damit es gelingt, sollte man festliche Rituale auch in dem Videochat nachbilden, rät der Psychotherapeut und Buchautor Wolfgang Krüger. Im Interview verrät der Experte außerdem, welche Knallerfrage das digitale Gespräch so richtig in Fahrt bringt.

Wie kommt man per Videokonferenz in Weihnachtsstimmung?

Entscheidend ist, dass wir die Rituale des Weihnachtsfestes nachbilden. Wir ziehen uns schön an, zünden Kerzen an, haben Glühwein auf dem Tisch stehen und jene Geschenke, die man uns zugeschickt hat. Am Anfang kann man damit beginnen, nacheinander die kleinen und größeren Pakete auszupacken. Der schwierigere Teil folgt danach: Ein Gespräch unter allen in Gang zu bringen.

Was ist daran so schwierig?

Nicht jeder ist vertraut mit beruflichen Videokonferenzen und hat Erfahrungen damit. Auch zu zweit ist es noch relativ einfach, miteinander am Bildschirm zu reden. Aber in einer größeren Runde bleibt es meist erstmal stumm und es herrscht eine merkwürdig förmliche Atmosphäre. Denn Vertrautheit entsteht meist erst dadurch, dass man zusammensitzt, isst und trinkt.

Wie kann man die förmliche Atmosphäre durchbrechen und geschickt einen Gesprächsfaden finden?

Wir sind fast unbeholfen, ein anderes Familienmitglied nach seinem Leben zu befragen. Und wir glauben häufig, den anderen zu kennen. Dabei ist er wie ein Kontinent, den wir einmal durchquert haben. Wir kennen dann höchstens die Autobahnen, aber nicht die vielen kleinen Orte, Nebenstraßen und Flüsse.

So kennen Kinder meist die vielen Erlebnisse und Gefühle der Eltern nicht, weil sie es nicht als ihre Aufgabe empfunden haben, danach zu fragen. Und wir kennen das Leben der Großeltern schon gar nicht – weil sie viel geschwiegen haben, und oft leben diese nicht mehr, wenn wir uns endlich für sie interessieren. Also müssen wir lernen, gute Fragen zu stellen. Auf diese Weise entstehen Gespräche, die ans Herz gehen, weil wir Worte finden, die berühren.

Ich empfehle vor allem den erwachsenen Kindern, dass sie die Eltern fragen: Wie habt ihr Weihnachten erlebt, als ihr 12 oder 18 Jahre alt wart? Oder man kann anfangen, das Leben der Großeltern zu erfragen: Was waren deine Lebensziele mit 16, 17 Jahren und was ist daraus geworden?

Gibt es noch andere Anregungen für den Start, wenn man zum Warmwerden nicht gleich so persönlich einsteigen will?

Ich empfehle, eine Rundfrage zu starten, was für jeden von uns Glück bedeutet. Oder wüssten Sie das für Ihre Mutter oder den Großvater? Auch möglich: Was träumt jeder eigentlich so, inklusive den Tagträumen? Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass sich diese Frage zum Knaller entwickelt.

Knaller? Inwiefern?

Wenn jeder ganz naiv seine Träume erzählt, sind es ganz verblüffend die anderen, die sofort merken, was dahintersteckt – vor allem, wenn ein Psychotherapeut dabei ist. Andere haben genügend Abstand und wissen, worum es in den Traum wirklich geht.

Sollte man bestimmte Themen in der digitalen Runde meiden?

Man sollte immer Themen finden, worüber alle reden oder lachen können, etwa wenn jeder einen anderen Dialekt nachmacht oder seinen Lieblingswitz erzählen soll. Ganz persönliche Themen, wie etwa Abnehmen oder Eheprobleme, müssen unbedingt ausgeklammert werden.

Also bräuchte es jemanden, der Regie führt?

Unbedingt! Gut ist es, wenn jemand aus der Familie die Moderation übernimmt. Am besten jemand, der sich ein bisschen in Gesprächsführung auskennt und einfühlsam ist. Und das ist meist nicht diejenige Person, die am meisten redet und ehernarzisstisch veranlagt ist. dpa
 

Grüße aus Blaufelden

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Liebe Leserinnen und Leser,

wie das Leben jedes Einzelnen, so ist auch das einer Gemeinde geprägt vom Auf und Ab der Zeiten. Einmal kommen sie fröhlich und heiter daher, ein andermal trübsinnig oder gar schmerzhaft. Doch das soll niemanden übermütig machen oder erschrecken. So viele Generationen vor uns standen an Abgründen oder blickten am Jahreswechsel euphorisch in die Zukunft. „Das Leben geht weiter“, sagen wir oft so leicht dahin. Und mit der Erfahrung von fast 50 Jahren Kommunalpolitik sage ich: Ja, es geht weiter. Doch es ist gut, ein Ziel vor Augen zu haben. Mit Mut – nicht mit dem der Verzweiflung – eher mit dem der Zuversicht möchten wir vom Gemeinderat mit unserer Bürgermeisterin und der ganzen Verwaltung mit Ihnen ins neue Jahr gehen. Schön wäre es, wenn wir etwas von der Weihnachtsbotschaft mitnehmen würden: Fürchtet euch nicht!

Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie aus der Weihnachtsfreude heraus getroste Schritte in das neue Jahr tun können. Mut und Gelassenheit im rechten Augenblick gebe Ihnen bei allem Tun und Lassen das rechte Maß. BleibenSie gesund und behütet.

Hermann Kießecker, 1. stv. Bürgermeister Blaufelden