Weihnachtswurst mit Linsen
Auf die Frage nach einem typisch italienischen Weihnachtsgericht empfiehlt Torsten Schäfer den Klassiker „Cotechino mit Linsen“. Der Food-Blogger, der auf dishes-delicious.de nicht nur Rezepte veröffentlicht, sondern auch Kochgespräche führt, ergänzt jedoch, „dass es nicht die eine italienische Küche gibt, sondern ganz viele Regionalküchen, die sich in den Kochtraditionen und Gerichten unterscheiden“. Cotechino ist eine Kochwurst mit einer Füllung aus gehacktem mageren und fettem Schweinefleisch. „Sie ist eng verwandt mit dem Zampone, einem gefüllten Schweinefuß, der ebenfalls zu den klassischen Weihnachtsgerichten Italiens zählt“, sagt Schäfer, dem allerdings der Cotechino etwas besser schmeckt. „Während beim Zampone das Fleisch im dicken Schweinefuß steckt, ist die Haut des Cotechino viel dünner. Das macht das Gericht zarter und delikater.“
Blinis mit veganem Kaviar
Tatjana Zielke, in Russland geboren und in Leipzig lebend, berichtet, dass sich in ihrer Heimat Russland vor allem an Silvester „die Tische biegen“: „Dann wird nur das Beste aufgetischt“, so Zielke. Am 31. Dezember würden die Geschenke überreicht, jedoch nicht vom Weihnachtsmann, sondern von Väterchen Frost und seinem Schneemädchen. „Silvester ist der wichtigste Feiertag in Russland, es werden Unmengen an Essen gekocht, und die Feiertage erstrecken sich bis zum 10. Januar“, erzählt die Bloggerin, die als Veganuschka traditionelle russische Speisen vegetarisch abwandelt. So serviert sie etwa die Blinis, Allrounder-Pfannkuchen in der russischen Küche, mit veganem Kaviar. Für den Teig nimmt sie Weizen- und Buchweizenmehl, Hafermilch und Kokosblütenzucker. Der Buchweizen schmeckt sehr würzig und ist glutenfrei. Das Mehl daraus klebt also nicht. „Und weil meine Pfannkuchen vegan sind, hat das Klebereiweiß aus Weizenmehl eine wichtige Funktion: Es hält die Buchweizenpfannkuchen zusammen“, sagt Tatjana Zielke.
Für die Füllung empfiehlt sie eine fischige Note aus veganem Kaviar und einer leichten Creme. „Ich liebe den Geschmack nach Meer: Algen, Noriblätter, Seegras.“ Katja Wallrafen, dpa
Grüße aus Satteldorf
Liebe Leserinnen, liebe Leser, vor einem Jahr sind wir mit vielerlei Einschränkungen, aber auch mit großen Hoffnungen, die Pandemie bald überwunden zu haben, in den Jahreswechsel gegangen. Der große Wunsch, baldmöglichst zu dem gewohnten gesellschaftlichen Zusammenleben und Miteinander zurückzukehren, hat sich nur über die Sommermonate erfüllt. Das uns allen wichtige Zusammensein in Gemeinde und Kirche, im Verein und der Nachbarschaft ist aktuell wieder erheblich eingeschränkt. Wie es im neuen Jahr weitergeht, kann im Moment niemand sagen. Vielleicht tragen die Erfahrungen der vergangenen knapp zwei Jahre und die aktuelle Situation auch zu der Einsicht bei, dass wir auch in unserer Zeit und bei allem Fortschritt und Wohlstand nicht alles „im Griff“ haben und „nur machen“ müssen. Vielleicht stärkt es auch das Bewusstsein, dass jeder seinen Beitrag zu einem funktionierenden Gemeinwesen, auch mal unter Zurückstellen der individuellen Sicht und persönlicher Befindlichkeiten, leisten muss. Auch ein gewisses Maß an Demut schadet sicher nicht.
Mögen die kommenden Tage über Weihnachten und den Jahreswechsel uns Zeit geben, um zur Ruhe zu kommen, uns zu besinnen und Kraft zu sammeln für das kommende Jahr. Ein neuer Abschnitt wartet auf uns alle, in der Gemeinde wie im persönlichen. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie erholsame Weihnachtstage und einen guten Start ins Jahr 2022, und das bei guter Gesundheit.
Kurt Wackler, Bürgermeister von Satteldorf