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Der zertifizierte Knie-Spezialist Prof. Dr. Götz Röderer und seine Kollegen führen über 2200 Operationen im Jahr durch. Bild: Arthros-Klinik

Im Gespräch mit Prof. Dr. Götz Röderer aus der Arthros Klinik Neu Ulm: Therapie mit Eigengewebe bei Knorpelschäden

Seit Anfang 2023 werden Knorpelzelltransplantationen am Kniegelenk als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen auch ambulant durchgeführt. Der Kniespezialist Prof. Dr. Götz Röderer erklärt im Interview, wann - und wie.

Herr Prof. Röderer, woran erkenne ich, dass ich einen Knorpelschaden am Knie habe?

Das erkennen Sie vor allem daran, dass das Knie schmerzt. Es kann anschwellen, die Bewegungen können eingeschränkt sein. Liegen lose Knorpelanteile vor, kann es auch zu einem Knacken oder Krachen kommen, einem Reibungsgefühl.

Wie kommt es zu solchen Knorpelschäden?

Man muss zunächst unterscheiden, welche Patientengruppe betroffen ist. Ältere Menschen sind oft von Arthrose betroffen - altersbedingte Verschleißerscheinungen, wenn der Knorpel sich abreibt. Es gibt aber auch sogenannte umschriebene bzw. fokale Knorpelschäden, von denen vor allem sportlich aktive Menschen jüngeren oder mittleren Alters betroffen sind. Diese werden durch Verletzungen verursacht, die häufig beim Sport passieren können: Stürze, Prellungen oder Verdrehungen. Solche Schädenbetreffen den Knorpel in seiner ganzen Dicke und müssen zumeist operativ behandelt werden.

Zu welchen Behandlungsmethoden raten Sie?

Als spezialisiertes Zentrum für knorpelregenerative Maßnahmen behandeln wir ungefähr 100 Fälle dieser Art im Jahr - für uns ist das Routine. Die Behandlungsmethoden werden durch medizinische Leitlinien der Fachgesellschaften klar vorgegeben. Welche wir wählen, hängt von der Fläche des Knorpelschadens ab.

Bei kleineren Schäden von ca. 1,5 bis 2,5 cm² machen wir eine sogenannte Anbohrung. Bei diesem minimalinvasiv durchgeführten, arthroskopischen Eingriff bohren wir ganz kleine feine Löcher in den freiliegenden Knochen, bis es zu Blutungen kommt. Der Hintergedanke dabei ist, dass aus dem Knochen dann über das Blut Stammzellen in den Defekt einwandern und sich dann dort ein knorpelähnliches Ersatzgewebe bildet. Sind die Schäden etwas größer, also etwa 2,5 bis 3 cm², machen wir ebenfalls eine Anbohrung, aber decken diese durch eine Art Vlies, eine zellfreie Matrix, ab. Diese Matrix hat bestimmte Eigenschaften: Die Stammzellen haften an ihr an, was bei diesen Defekten hilft, sie effektiv zu behandeln.

Das klingt vielversprechend! Sie und Ihre Kollegen haben außerdem Pionierarbeit in der ambulanten Knorpelzelltransplantation geleistet?

Das stimmt. Für noch größere Schäden steht uns in der ambulanten Therapie seit Anfang 2023 die Knorpelzelltransplantation zur Verfügung: Diese ist natürlich qualitativ am hochwertigsten, weil mit patienteneigenem Knorpelgewebe gearbeitet wird. Dazu entnehmen wir minimalinvasiv eine kleine Knorpelprobe aus dem Kniegelenk der Patienten. Diese wird in einem Labor dann über mehrere Wochen hinweg angezüchtet. In einer zweiten Operation bringen wir die neuen Zellen dann in den Defekt ein.

Die Methode ist äußerst patientenschonend und dauert je Eingriff nur 15-20 Minuten. Sie ist eine ideale Therapiemethode für den ambulanten Bereich: schonend, schnell und minimalinvasiv. Die Heilungschancen und Ergebnisse sind sehr gut, das ist durch Studien belegt. Besonders erfreulich für uns: Zu einem sehr hohen Prozentsatz bringen wir die Patienten wieder auf ihr sportliches Niveau vor der Verletzung zurück.

Prof. Dr. med. Götz Röderer, Dr. med. Michael Huhn, Dr. med. Dieter Wiest

Seit fast 25 Jahren führen die fachärztlichen Spezialisten für Orthopädie, Chirurgie, Unfallchirurgie und Sportmedizin arthroskopische, sporttraumatologische und gelenkchirurgische Operationen an Knie, Schulter, Sprunggelenk, Händen & Füßen durch. Schwerpunkte: Eingriffe an der Rotatorenmanschette, den Menisken, Ersatz des vorderen Kreuzbandes, Korrekturen der Beinachse & künstliche Gelenke von Schulter, Hüfte und Knie.

Arthros Klinik Neu-Ulm
Gartenstr. 36, 89231 Neu-Ulm
0731/800 1990 oder - 33
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