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Herzklinik Ulm: Zukunft der Herzmedizin aktiv gestalten

Prof. Birkemeyer im Herzkatheterlabor der Herzklinik in der Ulmer Weststadt. Foto: Felix Herrmann

Herzklinik Ulm: Zukunft der Herzmedizin aktiv gestalten

Die Herzklinik Ulm begegnet dem demografischen Wandel mit einem verstärkten Fachärzteteam, innovativer Telemedizin, modernen Diagnoseverfahren und sektorenübergreifender Zusammenarbeit

Frau Dr. Hoffmeister, vor einem Jahr haben Sie gemeinsam mit Dr. Rodewald und Prof. Birkemeyer die Geschäftsführung der Herzklinik Ulm übernommen. Was hat sich seither getan?

Wir führen einerseits die bewährten Strukturen des Hauses fort: Dr. Haerer hat bereits vor über dreißig Jahren ambulante, bzw. kurzstationäre Herzkatheteruntersuchungen und -behandlungen aus dem Kliniksetting geholt und ist damit der Krankenhausstrukturreform zuvorgekommen. In dieser Hinsicht sind wir als regionaler Versorger gut aufgestellt. Zusätzlich entwickeln wir unsere verschiedenen Leistungsbereiche zukunftsorientiert weiter, indem wir unser Team um junge Fachärzte mit unterschiedlichen Schwerpunkten ergänzen. So ist mit Hr. Troni ein Kardiologe und Herzchirurg zu uns gestoßen, der uns insbesondere im Bereich der ambulanten Herzschrittmacheroperationen verstärkt, sowie mit PD Dr. Allali und Dr. Tatur zwei weitere versierte Interventionskardiologen. Der Bedarf an herzmedizinischer Versorgung wird nach unserer Einschätzung aufgrund der älter werdenden Babyboomer-Generation in Zukunft weiter deutlich ansteigen.

Welche Pläne verfolgen Sie konkret?

Neben dem personellen Ausbau versuchen wir durch geeignete Kooperationsmodelle unseren Patienten einen verbesserten Zugang zu den diagnostischen Bildgebungsverfahren Kardio-MRT und CT zu ermöglichen. Das Koronar-CT ist inzwischen eine anerkannte Leistung der Krankenkassen und dient vor allem dem Ausschluss einer relevanten koronaren Herzerkrankung. Es können damit Patienten erkannt werden, die keine diagnostische Herzkatheteruntersuchung benötigen. Darüber hinaus werden wir unsere langjährige sektorenübergreifende Zusammenarbeit mit den regionalen stationären Versorgern, und hier insbesondere mit dem Universitären Herzzentrum Ulm, fortführen und weiter optimieren. Wir beschäftigen uns außerdem intensiv mit telemedizinischer Diagnostik und Therapie, insbesondere im Bereich der Herzinsuffizienz.

Wie gehen Sie mit dem Zuwachs an Patienten um?

Wir bemühen uns, die Sprechstunden auszubauen und die Zeiten optimal auszuschöpfen, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden.

Was bedeutet es, die Klinik gemeinsam zu führen?

Die Geschäftsführung dreizuteilen hat sich für uns bewährt, wir haben verschiedene Aufgabenbereiche sinnvoll untereinander verteilt und die Abstimmung und Kommunikation klappt sehr gut. Die Hierarchien sind etwas flacher geworden. Gerade wenn es um Problemlösungsprozesse und größere Entscheidungen geht, erleben wir es als vorteilhaft, wenn sich daran drei Köpfe beteiligen können.

Betrifft Sie der Fachkräftemangel?

Trotz des nicht zu leugnenden Fachkräftemangels erhalten wir viele sehr gute Bewerbungen von medizinischen Nachwuchskräften. Dazu mag eine Neuorientierung der jungen Ärzte im Rahmen der Klinikreform beitragen, aber auch unser Angebot an verschiedenen Anstellungsmodellen jenseits des klinischen Schichtbetriebs. Außerdem bilden wir selbst seit vielen Jahren Fachärzte aus, die dann zum Teil langfristig in unserem Team verbleiben. Im Bereich des nicht-ärztlichen Personals ist der Fachkräftemangel dagegen für uns spürbarer, wohl auch wegen der hohen Dichte medizinischer Einrichtungen vor Ort. Hier setzen wir verstärkt auf Bewerbungen über Social Media.

Was tun Sie konkret, um die Patientenzufriedenheit zu erhöhen?

Unser Team ist bemüht, die internen Abläufe gut zu organisieren und lange Wartezeiten zu vermeiden. Das beginnt schon bei der Terminvereinbarung. Dadurch, dass wir auch invasiv arbeiten, können wir bei entsprechender Diagnose sehr schnell reagieren.

Das heißt, unsere Patienten können häufig vor Ort in unserer Struktur weiterbehandelt und nachgesorgt werden. Falls eine stationäre Behandlung notwendig ist, übernehmen wir in der Regel die Anmeldung und Befundübermittlung. Auch hier können wir dann die Nachsorge wieder übernehmen. Die meisten unserer Patienten werden dabei jeweils vom selben Arzt betreut, wenn sie nicht im Rahmen eines Notfalls vorstellig werden.

Welche Herausforderungen sehen Sie für die Herzmedizin in Zukunft?

Auch in Hinblick auf steigende Patientenzahlen muss die Präventionsmedizin weiter gestärkt werden. Die klassische koronare Herzerkrankung - sowie ihre akute Form, der Herzinfarkt ist zu großen Teilen vermeidbar. Die Gesundheitskosten im therapeutischen Bereich steigen weiter, während die Investitionen in Prävention dagegen konstant bleiben. Auch gibt es noch immer blinde Flecken in der Diagnose, etwa dass kardiovaskuläre Erkrankungen bei den Geschlechtern unterschiedlich wahrgenommen und bei Frauen seltener erkannt werden, da sie oft andere Symptome zeigen. Wir investieren in Aufklärungsmaßnahmen, um die Öffentlichkeit zu informieren. Seit Jahren veranstaltet die Herzklinik Ulm im Oktober den Herztag im Stadthaus, um auch die Menschen zu erreichen, die keine Hochrisikopatienten sind. Viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind durch einen gesundheitsbewussten Lebensstil vermeidbar.
Interview: Julika Nehb


Prof. Dr. med. Ralf Birkemeyer
Internist, Kardiologe, Zusatzbezeichnungen: Internistische Intensivmedizin, Notfallmedizin, Interventionelle Kardiologie, strukturelle Herzerkrankungen und Herzinsuffizienz. Mitglied der Klinischen Kommission der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.

Dr. med. Ulrike Hoffmeister
Fachärztin für Allgemeinmedizin, Innere Medizin und Kardiologie, Zusatzbezeichnungen: Hypertensiologin, Lipidologin, Ernährungsmedizin, Spezielle kardiovaskuläre Prävention, Sachkunde Herzschrittmacher-, ICDund CRT-Therapie

Dr. med. Christoph Rodewald
Internist, Kardiologe, Zusatzbezeichnungen: Interventionelle Kardiologie und Herzinsuffizienz

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Kontakt

Herzklinik Ulm MVZ
Magirusstraße 49
89077 Ulm
Tel.: 0731 93530-70
www.herzklinik-ulm.de