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Herzgesund leben: Prävention gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Ausgewogene Ernährung für ein gesundes Herz: Mediterraner Salat mit Hühnchen. Foto: Jacek Chabraszewski_Adobe Stock_318461459

Herzgesund leben: Prävention gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen – doch mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung, Stressabbau und gezielten Vorsorgeuntersuchungen lässt sich das Risiko deutlich senken

Herr Dr. Röderer, was bedeutet Prävention für Sie als Kardiologe?

In der Kardiologie unterscheiden wir zwei Formen. Zunächst gibt es die sogenannte Primärprävention. Damit sind proaktive kardiologische Vorsorgeuntersuchungen gemeint, die kardiovaskuläre Risikofaktoren überprüfen. Unsere Genetik ist in diesem Zusammenhang leider der größte Risikofaktor von allen. Wir untersuchen das Herz und die Gefäße mit Ultraschallbelastungs- und Ultraschallgeräten und prüfen, ob sich gesundheitliche Konsequenzen abzeichnen. Sekundärprävention betrifft Menschen, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten. Der Fokus liegt darauf, den allgemeinen Gesundheitszustand wieder zu verbessern.

Welche Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann man selbst beeinflussen?

Wir unterscheiden fünf Risikofaktoren. Die Familienanamnese kann man nicht beeinflussen. Nikotin ist der zweitgrößte Risikofaktor, den man ganz einfach beeinflussen kann, und zwar indem man aufhört zu rauchen. Die anderen drei Risikofaktoren sind die arterielle Hypertonie, also Bluthochdruck, Blutzuckererkrankungen sowie Stoffwechselstörungen, die den Cholesterinspiegel betreffen. Diese sind fassbar und messbar, sie betreffen oft Menschen mit Bewegungsmangel und Übergewicht. Dementsprechend lässt sich einfach gegensteuern durch Gewichtsreduktion und mehr Bewegung. Es gibt aber auch genetisch bedingte Fettstoffwechselstörungen, die man nicht beeinflussen kann.

Inwiefern wirken sich psychische Gesundheit und Stress auf Herz und Kreislauf aus?

Unsere Psyche hat Auswirkungen auf unseren ganzen Körper. Natürlich ist Stress schlecht für das Herz-Kreislaufsystem. Bei erhöhtem Stresslevel schüttet die Nebenniere mehr Adrenalin aus, wodurch Herzfrequenz und Blutdruck steigen. Leider machen sich diese Phänomene zunächst nicht bemerkbar, sondern werden oft erst spät entdeckt, wenn der Dauerstress zu Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Magen-Darm-Erkrankungen geführt hat. Diese können sich dann alle negativ auf das Herz-Kreislaufsystem auswirken. Ein Extremfall der Psychosomatik ist das sogenannte Broken-Heart-Syndrom, das besonders Frauen nach dem plötzlichen Verlust des Partners betrifft der Körper schüttet dann in Reaktion auf das emotionale Trauma so viel Adrenalin auf einmal aus, dass die Herzfunktion dadurch stark gestört wird, obwohl weder Herzinfarkt noch Durchblutungsstörungen feststellbar sind.

Was kann man im Alltag für die Herzgesundheit tun? Was tun Sie selbst?

Der genetischen Disposition kann man leider nicht davonlaufen - das ist bei mir auch so. Daher mache ich relativ viel Sport und empfehle, ungefähr dreimal die Woche Sport zu machen, ob Ausdauertraining oder gut dosiertes Krafttraining. Jeder sollte dabei in erster Linie etwas finden, das einem Spaß macht, denn nur dann macht man es auch konsequent. Sei es Laufen, Schwimmen, Walken jede Form von Bewegung zählt. Wer an drei von fünf Arbeitstagen mediterran, vegetarisch oder kohlenhydratarm isst, hat schon viel erreicht. Wer es zusätzlich schafft, auf den Konsum toxischer Substanzen wie Alkohol und Nikotin zu verzichten, macht schon sehr viel richtig. Und dann empfehle ich, regelmäßig und rechtzeitig zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen, besonders um den Blutdruck und den Fettstoffwechsel zu überprüfen.

Ab wann raten Sie zur kardiologischen Vorsorgeuntersuchung?

Wenn eine familiäre Vorbelastung bekannt ist, so früh wie möglich. Wenn Vererbung keine Rolle spielt, werden Vorsorgeuntersuchungen ab 50 Jahren empfohlen. Junge Patienten mit Bluthochdruck sollten jedes Jahr einmal vorstellig werden, um zu prüfen, ob sie richtig eingestellt sind. Um eventuelle Fettstoffwechselstörungen aufzuspüren, müssen wir die verschiedenen Cholesterinwerte im Blut analysieren. Außerdem überprüfen wir den Langzeitblutzuckerwert bzw. das Blutzuckergedächtnis, indem wir anhand der Werte der letzten sechs Wochen nachverfolgen, ob es nach dem Essen zu unverhältnismäßig hohen Blutzuckeranstiegen kommt.

Ausdauer- oder Krafttraining?

Menschen, die ihren Blutdruck und ihr Gewicht positiv beeinflussen wollen, empfehle ich das klassische Ausdauertraining, ob auf dem Laufband, dem Crosstrainer, dem Stair Master, dem Ellipsentrainer oder Training an der frischen Luft. Alles, was den Puls ein wenig nach oben treibt, ist gut. Krafttraining dient als Präventionsmaßnahme weniger dem Herz-Kreislaufsystem, sondern betrifft vielmehr Osteoporose und die Sturzvorbeugung, die im Alter zunimmt.

Wie sieht ein typischer Tag aus, an dem man sich gesund ernährt?

Insgesamt sollte man auf viel Obst und Gemüse achten und Weißmehlprodukte reduzieren. Wenn Fleisch, dann möglichst mager, also Geflügel oder Fisch, der beinhaltet dann noch Omega3-Fettsäuren, die sehr gesund sind. Natürlich kann man sich in Ausnahmen auch etwas gönnen, niemand muss ein Asket sein.

Es ist eine Frage der Balance: Es kommt nicht drauf an, wie man zwischen Weihnachten und Neujahr lebt und isst - sondern zwischen Neujahr und Weihnachten.


Dr. med. Marc Daniel Röderer <br/>Areion Privatpraxen Neu-Ulm
Dr. med. Marc Daniel Röderer
Areion Privatpraxen Neu-Ulm

Dr. med. Marc Daniel Röderer
ist Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Notfallmedizin. Als Facharzt für Innere Medizin und Notfallmedizin arbeitet er an der Orthopädischen Universitätsklinik am RKU und leitet die Fachabteilung Innere Medizin. Im AREION Kompetenzzentrum bietet Dr. Röderer die komplette nicht-invasive Diagnostik mittels Sonographie, EKG/Ergometrie, LZ-Untersuchungen sowie Stress-Echokardiographie an. Die Patienten profitieren von einem umfangreichen Leistungsangebot auf hohem Niveau. Vom ersten Beratungsgespräch bis zum Abschluss der Behandlung werden sie durchgängig von dem spezialisierten Kardiologen mit langjähriger Erfahrung individuell betreut und informiert.

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