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UniFee-Expertise aus Ulm: Ein "Tag-Fünf-Embryo“ hat sehr gute Chancen

Prof. Hancke im Beratungsgespräch mit einer Patientin. Bild: UKU

UniFee-Expertise aus Ulm: Ein "Tag-Fünf-Embryo“ hat sehr gute Chancen

Leiterin Prof. Katharina Hancke erläutert, wie das universitäre Zentrum mit spezialisierter Diagnostik und Endokrinologie Singles, Transmenschen und weiteren Betroffenen umfassend begleitet.

UniFee-Expertise aus Ulm: Ein "Tag-Fünf-Embryo“ hat sehr gute Chancen

Frau Prof. Hancke, wer findet am UniFee Unterstützung?

UniFee steht für Universitäres Zentrum für Fertilität und gynäkologische Endokrinologie. Das bedeutet, dass wir auf der einen Seite Anlaufstelle für hetero- und homosexuelle Paare sowie alleinstehende Frauen mit Kinderwunsch sind. Unser anderer großer Schwerpunkt ist der Endokrinologische: Wir decken alle Fragen zur Menopause ab, zu Verhütungsproblematik, zu Zyklusstörungen im Allgemeinen und auch zum Fertilitätserhalt, zum Beispiel bei Frauen und Männern vor einer Krebsbehandlung, aber auch bei Frauen mit Endometriose. Ein weiterer großer Bereich ist die Transgender-Medizin. Wir behandeln Transmänner und Transfrauen mit der jeweiligen gegengeschlechtlichen Hormontherapie und beraten natürlich auch sie im Falle eines Kinderwunsches. Grundsätzlich gilt, dass wir, sobald die Möglichkeiten der niedergelassenen Ärzt:innen in diesen Bereichen ausgeschöpft sind, als hoch spezialisiertes Zentrum einspringen. 

Kinderwunschbehandlung – vom ersten Gespräch bis zur möglichen Schwangerschaft?

Die wenigsten Paare, die zu uns kommen, haben bereits eine Vordiagnostik gemacht. Wir vereinbaren daher zunächst ein ärztliches Gespräch und empfehlen bereits davor eine Blutabnahme und eine Spermienanalyse. Beim Termin erfolgt eine ausführliche Anamnese mit Ultraschalluntersuchung und wir können gleich über die Ergebnisse sprechen. Bei der Beratung macht es natürlich einen großen Unterschied, ob beim Mann oder der Frau oder gar bei beiden etwas nicht stimmt. In manchen Fällen müssen wir nur herausfinden, wann genau der Eisprung und damit der beste Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr ist – wenn der Kinderwunsch aber sehr viel Druck aufbaut, dass das Paar sich beim Sex nicht auf Knopfdruck fallen lassen kann, bietet sich die Insemination an. Wenn sich beispielsweise herausstellt, dass die Eileiter verschlossen sind oder die Spermienqualität nicht so gut ist, kommt die künstliche Befruchtung infrage. 

Hormonbehandlungen werden oft als psychisch und körperlich belastend beschrieben.

Druck und Stress kommt zunächst dadurch zustande, dass man bei einem eigentlich völlig natürlichen Vorgang technische, medikamentöse und ärztliche Unterstützung braucht. Vor allem die Frauen haben viele Behandlungs- und Untersuchungstermine, die nicht immer flexibel planbar sind, die aber trotzdem in den Berufsalltag integriert werden müssen – Hormonverabreichung, Überprüfung der Wirksamkeit, Eingriffe wie Eizellenentnahme – und manchmal können die gegebenen Hormone auch die Stimmung beeinflussen. Das ist natürlich belastend. Wir empfehlen, sich zusätzlich an die Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen und Familienplanung zu wenden, mit der wir eng zusammen arbeiten. Diese kann unsere ärztliche Perspektive ergänzen und zusätzlich auf emotionale oder finanzielle Schwierigkeiten und auch auf die Paarbeziehung eingehen. Frauen mit Endometriose und Kinderwunsch sind nochmal ein besonderer Fall, da zur Behandlung von Endometriose oft gehört, die Periode und die dabei auftretenden, teilweise großen Schmerzen, möglichst zu vermeiden. Diesen Frauen empfehlen wir die künstliche Befruchtung oder das frühzeitige Einfrieren der Eizellen, wenn der Kinderwunsch noch nicht aktuell ist oder eine Operation notwendig wird, die diesen beeinträchtigen könnte. In letzterem Fall übernimmt oft die Krankenkasse die Kosten für dieses sogenannte „Medical Freezing“. Beim „Social Freezing“ entscheidet die Frau selbst und trägt die Kosten. 

40%

So hoch ist die Wahrscheinlichkeit für Frauen zwischen 25 und 35, durch In-Vitro-Fertilisation und Blastozystenkultur schwanger zu werden.

Welche Leistungen übernehmen die Krankenkassen noch?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die gesamte Diagnostik, die Therapien aber nur teilweise. Es gibt enge Vorgaben aus dem Sozialgesetzbuch: Die Paare müssen verheiratet sein, sie dürfen nicht jünger als 25 sein, die Frau darf nicht älter als 40, der Mann nicht älter als 50 sein. In diesem Feld ist Deutschland sehr konservativ. 

Was ist das Alleinstellungsmerkmal von universitären Zentren wie UniFee?

Zum einen betrifft das die interdisziplinäre Zusammenarbeit: Wir operieren selbstständig auch komplizierte Fälle und arbeiten Hand in Hand mit dem Endometriose-Zentrum, der Urogynäkologie, Chirurgie und Anästhesie. Außerdem arbeiten wir ausschließlich evidenzbasiert. Wir treffen Entscheidungen aufgrund wissenschaftlich geprüfter Wirksamkeit, das heißt wir wissen ziemlich genau, wie realistisch die Erfolgschance einer bestimmten Behandlung ist und kommunizieren das auch. Die Chancen in der Reproduktionsmedizin haben sich in den letzten 10 bis 20 Jahren vor allem durch die Blastozystenkultur verbessert: Wir können genauer und länger beobachten, aus welchen befruchteten Eizellen Embryonen entstehen, diese länger kultivieren und wissen dann, welche mit einer hohen Wahrscheinlichkeit nach fünf Tagen noch da ist. Ein „Tag-Fünf-Embryo“ hat eine sehr gute Chance zu einer Schwangerschaft zu werden, wobei das leider altersabhängig ist: bei Frauen zwischen 25 und 35 liegt sie bei ungefähr 40 Prozent, danach sinkt sie wieder. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal sind Forschung und Wissenschaft: Unser Nachwuchsforschungszentrum zum Fertilitätserhalt von Frauen mit Endometriose und Transpersonen und Menschen nach Tumorerkrankungen wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert. Das ist ein wichtiger Meilenstein und freut uns sehr. jun


Prof. Dr. med. Katharina Hancke

Prof. Dr. med. Katharina Hancke
ist stellvertretende Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universitätsklinik Ulm und die Leiterin des Kinderwunsch- und Hormonzentrums UniFee sowie die stellvertretende Leiterin des Endometriosezentrums.

Sie ist Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit der Schwerpunktweiterbildung Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin und hat die Qualifikation zur fachgebundenen genetischen Beratung (FGB). Ihre klinischen Schwerpunkte sind Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie, Fertilitätserhalt, Endometriose sowie minimalinvasive Chirurgie

Kontakt

Universitätsklinikum Ulm
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Prittwitzstraße 43
89075 Ulm
unifee.frauenklinik@uniklinik-ulm.de
Tel.: 0731500-58663
www.uniklinik-ulm.de/frauenheilkunde-und-geburtshilfe