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Arbeiten im Menstruationszyklus

Schmerzen während der Periode können in den unteren Rücken ausstrahlen. Foto: Christin Klose/dpa-mag

Arbeiten im Menstruationszyklus

Die unterschiedlichen Energielevel während des Menstruationszyklus stehen den gleichbleibenden Leistungsanforderungen im Job gegenüber. Ein Buch über „zyklusorientiertes Arbeiten“ gibt hilfreiche Anhaltspunkte.

Arbeiten im Menstruationszyklus

Unterleibsziehen, Stimmungsschwankungen, Erschöpfung oder gar starke Schmerzen? Oder aber Hochgefühle und viel Selbstbewusstsein? Ob Frauen kurz vor dem Eisprung oder vor der Periode stehen, ist im Job nicht egal. „Der Zyklus kann unsere Arbeit beflügeln. Er macht sichtbar, welche Superkräfte in den einzelnen Phasen liegen und was wir brauchen, um gesund und bewusst zu arbeiten“, sagt Mandy Jochmann. Sie ist Autorin eines Buches über zyklusorientiertes Arbeiten.

Ein Gefühl für den eigenen Rhythmus kriegen

Der erste Schritt ist Selbstwahrnehmung. „Zyklusorientiertes Arbeiten heißt, sich zu fragen: Was brauche ich heute? Und was fällt mir heute besonders leicht?“, so Jochmann. Um dem auf die Spur zu kommen, schlägt sie vor, für eine Weile eine Art Zyklus-Tagebuch zu führen: Wo stehe ich im Zyklus? Wie fühle ich mich heute? Wie viel Energie habe ich?

Erfahrungsgemäß habe man in der ersten Zyklushälfte mehr Energie und sei strategischer unterwegs. „In dieser Phase lassen sich gut neue Projekte starten, und es fällt oft leichter, selbstbewusst in Meetings aufzutreten“, sagt die Zyklus-Mentorin. Diese Phase entspreche dem Ideal unserer Leistungsgesellschaft am meisten. 

Intuitives Denken in der zweiten Hälfte

Doch Jochmann betont auch die Energie in der zweiten Zyklushälfte. „Es entsteht eine große Leistungsfähigkeit, die nur anders gepolt ist“, sagt sie. Kreativität und Intuition würden großgeschrieben. „Das lässt sich für freies Brainstorming nutzen“, so die Coachin. „Das dann wirkende Progesteron wird auch als Nestbauhormon beschrieben. Das können wir nutzen, aufzuräumen und klarere Strukturen zu schaffen.“ 

Visionäres Denken - aber auch Loslassen

Visionäres Denken wiederum habe in der Menstruationsphase einen guten Platz. „Aber auch alles, was mit Loslassen zu tun hat“, sagt Jochmann. „Diese Zeit schenkt uns die Klarheit, Projekte objektiver zu betrachten und mutige Entscheidungen zu treffen.“

Doch oft lässt sich auf der Arbeit nicht flexibel entscheiden, was an diesem oder jenem Tag erledigt wird. Dann geht es um kleine Stellschrauben, etwa sich genügend Zeitpuffer für eine Tätigkeit einzuplanen oder den ganzen Tag im Blick zu haben. „Wenn eine Aufgabe besonders viel Energie kostet, ist es hilfreich, danach bewusst Ruhe einzuplanen“, sagt Jochmann. 

Klare Grenzen ziehen

Wie man das Ganze mit Chef oder Chefin kommuniziert, ist typabhängig und liegt im eigenen Ermessen. „Wir müssen ja nicht direkt über die Periode sprechen, obwohl ich mehr Offenheit begrüßen würde“, sagt Jochmann. „Oft reicht es, von Energie zu reden und zu sagen: Diese Aufgabe passt heute besser als eine andere.“

Wie auch immer man es ausdrückt: Wichtig ist laut der Coachin vor allem, für sich selbst einzustehen und klare Grenzen zu ziehen. dpa

Rückenschmerzen während der Periode: Was hilft?

Wenn der Rücken während der Menstruation schmerzt, hängt das meist mit den Kontraktionen der Gebärmutter zusammen. Sie zieht sich nämlich zusammen und entspannt sich dann wieder, mit dem Ziel, die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen. Die Schmerzen, die dabei entstehen, können in den unteren Rücken ausstrahlen. Weitere mögliche Ursachen für Rückenschmerzen sind hormonelle Veränderungen. Ein hoher Prostaglandin-Spiegel kann die Empfindlichkeit der Muskulatur erhöhen, sie verspannt schneller. Auch Östrogen-Veränderungen können zu Rückenschmerzen beitragen. Wassereinlagerungen können zu Spannungsgefühlen im Bereich der Wirbelsäule führen.

Was also tun, wenn der Rücken schmerzt?

Bei enormen (Rücken-)Schmerzen sollten Frauen, das mit ihrer Gynäkologin besprechen. Dahinter kann eine gynäkologische Erkrankung stecken, etwa Endometriose. Leichtere Rückenschmerzen bekommen Frauen oft gut mit Wärmflasche, Heizkissen oder wärmende Pflaster in den Griff: Wärme regt nämlich die Durchblutung an und hilft somit den Muskeln im Rücken, zu entspannen. Selbiges gilt auch für sanfte Bewegung – ob in Form eines Spazierganges oder einer Yoga-Einheit.

1. Katze – Kuh: Los geht es im Vierfüßlerstand – die Hände stehen direkt unter den Schultern, die Knie unter den Hüften, der Rücken ist gerade. Mit dem Einatmen hebt man nun Kopf und Po an und lässt den Bauch durchhängen – das ist die Kuh. Mit dem Ausatmen wird dann der Rücken gerundet, das Kinn wandert zur Brust – eine Haltung, die an einen Katzenbuckel erinnert.

2. Kindeshaltung: Dafür kniet man sich hin, wobei die Knie hüftbreit auseinanderstehen und sich die großen Zehen berühren. Im nächsten Schritt setzt man sich auf die Fersen und beugt den Oberkörper nach vorn, bis die Stirn den Boden berührt. Die Arme kann man nach vorn ablegen oder entspannt neben dem Körper platzieren. Diese Haltung für eine bis drei Minuten halten und dabei tief und entspannt atmen. dpa