
Ende 2024 präsentierte der Albert Einstein Discovery Center Verein die Entwürfe von Star-Architekt Daniel Libeskind für das geplante Erlebniscenter in Ulm. Die Vereinsvorsitzenden Nancy Hecker-Denschlag und Jens Burkert berichten von einer neuen Dynamik rund um das Projekt seit der Präsentation.
Als Standort für das Center hat man sich für das Kl-Areal an der Neutorstraße entschieden. Hierfür wird der nicht mehr sanierbare Glaspalast der SWU abgerissen. Der Ulmer Gemeinderat hat dem Standort bereits zugestimmt. Die Resonanz auf die Entwürfe, die Einsteins Theorien in geschwungenen Linien aufgreifen, ist überwiegend positiv. Der Bau soll als „Kathedrale der Gegenwart“ fungieren und eine Verbindung zur Stadt Ulm schaffen.
Die Präsentation von Libeskinds Entwürfen hat das Projekt entscheidend vorangebracht, sowohl bei der Öffentlichkeitswahrnehmung als auch bei potenziellen Sponsoren. Oberbürgermeister Martin Ansbacher betont die Bedeutung des Projekts für Ulm und sichert Unterstützung zu.
Der Verein plant, das Momentum zu nutzen, um Finanzmittel regional und international einzuwerben. Die Crowdfunding-Aktion „Ein Stein für Einstein“ erfährt ebenfalls einen Schub. Der Baubeginn ist frühestens 2032 zu erwarten, jedoch hofft der Verein auf eine Beschleunigung des Prozesses. Das Discovery Center soll nicht nur ein architektonisches Highlight werden, sondern auch inhaltlich und wirtschaftlich überzeugen.
Der Optimismus ist insgesamt groß, dass die „Kathedrale der Gegenwart“, basierend auf dem großen Erlebnisfaktor und der einzigartigen Kombination aus Architektur und Einstein-Thematik, sehr erfolgreich wird.
mak
Leonhard Weiss und die Riedbahn-Sanierung

Sanierung Das Göppinger Bauunternehmen Leonhard Weiss war an der Sanierung der Riedbahn beteiligt. Die zu den am meist befahrenen Zugstrecken Deutschlands zählende Riedbahn war für die Generalsanierung fünf Monate voll gesperrt gewesen. Seit Baubeginn wurden 111 Kilometer Gleise, 152 Weichen, 619 Signale, fast 16 Kilometer Schallschutzwände, 130 Kilometer Fahrdraht, 383 Oberleitungsmasten und acht Bahnsteige erneuert. Auf der Strecke zwischen Frankfurt/Main und Mannheim wird künftig das neue europäische Zugbeeinflussungssystem ETCS zum Einsatz kommen. Durch die Sanierung sollen die betrieblichen Störungen um bis zu 80 Prozent reduziert werden.
Als eines der ausführenden Bauunternehmen würdigt Leonhard Weiss den Beitrag seiner Projektteams zum Gelingen der Maßnahme: „Das Korridorprojekt war geprägt von logistischen Herausforderungen in einem engen Zeitfenster“, betont Marcus Herwarth, Vorsitzender und Geschäftsführer Gleisinfrastrukturbau von Leonhard Weiss. Die Teams von Leonhard Weiss und der weiteren Projektbeteiligten hätten ein exzellentes Projektmanagement bewiesen.„Es zeigt, dass das Konzept Generalsanierung gelingen kann, um die Gleisinfrastruktur in Deutschland wieder aufzurüsten.“ Herwarth weiter: „Der Erfolg der ersten Generalsanierung dieser Art tut auch dem Ansehen der Bau- und Ingenieurkunst in Deutschland gut und rückt den Stellenwert unserer Branche weiter in den Vordergrund“.
Die Erfahrungen aus dem Projekt fließen in die weiteren Sanierungen im Schienennetz ein. An der Modernisierung der Strecken Hamburg-Berlin wird Leonhard Weiss ebenfalls beteiligt sein.
ar
Die LWF ist zurück in Ulm

Messe Ulm erlebt 2025 ein Revival der etwas anderen Art. Im Juni wird die Stadt wieder Gastgeber einer großen Verbrauchermesse sein: Die „Leben, Wohnen, Freizeit“, meist einfach nur LWF genannt, kehrt zurück und findet vom 26. bis 29. Juni auf dem Ulmer Messegelände statt.
Die Organisation übernimmt die Ravensburger Veranstaltungsgesellschaft (RVG), die durch ihre langjährige Erfahrung mit der Oberschwabenschau in Ravensburg bekannt ist.„Die Ravensburger können große Messen!“, sagt Jürgen Eilts, Geschäftsführer der Ulm-Messe. Er hat die RVG als Partner ausgewählt und ist überzeugt von deren Expertise. Stephan Drescher, der Messechef der RVG und gebürtiger Ulmer, möchte die Messe an der Donau neu beleben und zu einer bedeutenden regionalen Plattform machen.
Aktuell läuft die Aussteller-Akquise. „Genau jetzt ist die beste Zeit, um einzusteigen“, meint Drescher. „Jetzt kann man mitreden und die neue Veranstaltung aktiv mitgestalten.“ Das Einzugsgebiet der Messe umfasst Ulm und die umliegende Region im Umkreis von etwa 40 Kilometern, was sie zu einem idealen Ort für Unternehmen macht, die ihre Zielgruppe in diesem Bereich erreichen wollen.
Drescher betont außerdem noch die Chancen für Unternehmen, sich in dieser Veranstaltung einzubringen und von der regionalen Reichweite zu profitieren.
pm/dos
Bahnhofsteg wird teuer
Kosten Der Ulmer Bahnhofsteg soll durch neue Maßnahmen sauberer und sicherer werden. Geplant sind eine verbesserte Beleuchtung und eine leistungsstarke Hochdruck-Reinigungsanlage. Ursprünglich auf 550.000 Euro geschätzt, belaufen sich die Kosten nun allerdings auf 1,6 Millionen Euro.
Die Gründe für die deutlich höheren Kosten sind vorgezogene Bauarbeiten der Deutschen Bahn, die nur nächtliche Arbeiten ermöglichen, und mangelnde Konkurrenz bei den Ausschreibungen, was zu hohen Angeboten führte. Baubürgermeister Tim von Winning und Ulms Stadträte sehen keine günstigere Alternative, betonen jedoch die Notwendigkeit der Maßnahmen. Ein Betriebsgebäude für die Reinigungsanlage und spezielle Lichtbänder sind weitere Kostentreiber. Trotz der gestiegenen Ausgaben wird die Umsetzung als notwendige Verbesserung der wichtigen Verbindungsachse gesehen.
ck
Vorzeigeprojekt Sedelhöfe
Positiv Die Verbraucherstimmung hat sich laut Handelsverband zu Jahresbeginn verschlechtert, da viele Innenstädte unter Kundenmangel und geschlossenen Läden leiden. Aber es gibt auch positive Ausnahmen.
Ulms Hirschstraße gehört dazu, dank des neuen Stadtquartiers Sedelhöfe - das zwischen Hauptbahnhof und Fußgängerzone entstand. Von Juli bis Dezember 2024 verzeichnete die Hirschstraße über 7,2 Millionen Besucher, über zwei Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2019. Das Quartier kombiniert Einkaufen, Gastronomie, Wohnen und Arbeiten und bietet zahlreiche Tiefgaragen-Parkplätze. Nach anfänglicher Kritik, wie einer mangelhaften Begrünung und Aufenthaltsqualität, wurden Maßnahmen zur Verbesserung umgesetzt. Weitere Aufwertungen, unter anderem einer Neugestaltung der Fußgängerzone bis 2026, sind künftig geplant.
tv
Hat die Milliarde
Umsatz Der Ulmer Schmiermittel-Spezialist Liqui Moly verzeichnete 2024 einen Rekordumsatz von 1,03 Milliarden Euro, ein Plus von 12,1 Prozent. Den größten Umsatz erzielte das Unternehmen in seinem Heimatmarkt Deutschland, gefolgt von den USA. Dank des Erfolgs erhalten die 1.200 Beschäftigten Prämien von bis zu 7.000 Euro. Herausforderungen wie Lieferengpässe zu Jahresbeginn wurden überwunden, was Uli Weller, kaufmännischer Geschäftsführer, dem Einsatz der Mitarbeitenden zuschreibt. Das Umsatz-Ziel von einer Milliarde Euro, ursprünglich für 2025 gesetzt, wurde vorzeitig erreicht. Investitionen in Ulm und Saarlouis sorgten für Kapazitätserweiterungen, was sich in einer höheren Produktionsleistung und Beschäftigungsgrad widerspiegelt.
sd
Will die Milliarde
Umsatz Teamviewer zeigt sich mit einem soliden Jahresabschluss 2024 zufrieden und blickt optimistisch in die Zukunft. Der Umsatz des Göppinger Unternehmens stieg um 9 Prozent auf 671,4 Millionen Euro. Wesentliche Treiber waren Produktinnovationen mit künstlicher Intelligenz und die Übernahme des Unternehmens 1E. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das bereinigte EBITDA betrug 296,7 Millionen Euro, was einem Anstieg von 14 Prozent entspricht. Bis 2028 strebt Teamviewer einen Umsatz von über 1 Milliarde Euro an, mit Fokus auf IT-Automatisierung und digitale Transformation. CEO Oliver Steil und CFO Michael Wilkens bleiben zuversichtlich bezüglich des künftigen Wachstums.
SSC
Millionenförderung für E-Busse

Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg und das Regierungspräsidium Tübingen haben den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm 24,6 Millionen Euro zur Umstellung auf emissionsfreie Bus-Antriebe bewilligt. Die Förderung umfasst die Elektrifizierung der Linien 4 und 8, den Ausbau der Ladeinfrastruktur und umfangreiche Maßnahmen am Betriebshof. Bis Ende 2026 sollen die Hälfte der Ulmer Buslinien elektrifiziert sein. Landesverkehrsminister Winfried Hermann und weitere Vertreter betonen die Bedeutung der Förderung für den Klimaschutz und die Modernisierung des ÖPNV in Ulm.
Erste Erfolge für Donauenergie
Energiewende Die Bürger-Genossenschaft„Donau-Energie“ (BGDE) hat ihre erste PV-Anlage auf dem Dach der Mensa des Kuhberg-Schulzentrums in Betrieb genommen.
Mit einer Leistung von 90 kW kann sie bis zu 35 Haushalte versorgen. Die Anlage wurde aus Eigenmitteln finanziert. Weitere Projekte sind bereits in Planung, darunter Anlagen auf zwei weiteren Schulgebäuden. Die BGDE strebt eine Gesamtleistung von 600 kWp an und plant auch Mieterstromanlagen und Freiflächen-PV-Anlagen, um die lokale Energiewende voranzutreiben.
Cigus unter neuer Leitung
Nachfolge Das Ingenieur-Unternehmen cigus GmbH mit Sitz in Ulm sowie technischen Büros in Aalen und Königsbronn steht unter neuer Leitung. Nach 24 Jahren übergibt Firmengründer Joachim Lang die Geschäftsführung nun an Jens Feuerlein, der seit 2022 im Unternehmen tätig ist.
Mit der Nachfolge-Regelung haben der bisherige und der neue Geschäftsführer eine „klare gemeinsame Strategie erarbeitet, damit das Unternehmen langfristig weiter erfolgreich agieren kann“, wie beide betonen. Joachim Lang bleibt cigus weiterhin als Gesellschafter und Berater verbunden.
Von Ehingen nach Südafrika
Liebherr Das Liebherr-Werk Ehingen liefert drei Geländekrane an das südafrikanische Unternehmen T3 Projects. Die drei Kräne unterstützen den Fuhrpark bei Bergbau- und Infrastrukturprojekten. Mit einer Tragkraft von bis zu 300 Tonnen sind die Modelle ideal für schwere Hebevorgänge und Einsätze in unwegsamen Gebieten geeignet. Abnehmer T3 Projects, aktiv in mehreren afrikanischen Ländern, beschäftigt über 900 Mitarbeitende.
Rekordumsatz bei Seifert
Seifert Trotz der spürbaren Automobilkrise erzielte Seifert Logistics 2024 einen Rekordumsatz von 340 Millionen Euro. Für das kommende Jahr wird ein Umsatz von 350 Millionen Euro angestrebt. Wachstum soll auch das neue Mercedes-Logistikzentrum in Bischweier bringen, das 300 Arbeitsplätze schafft. Zudem wurde am Ulmer Stammsitz eine Photovoltaikanlage zur Unterstützung der Elektro-Lkw-Flotte in Betrieb genommen. Derzeit fahren neun der 180 Lkw bereits elektrisch.
Innovationsregion Ulm modernisiert

Die Innovationsregion Ulm hat ihren Markenauftritt modernisiert, um strategische Ziele wie Fachkräftesicherung, innovative Kooperationen und stärkere Vernetzung zu betonen. Wegweisende Projekte in Energie, Gesundheitsversorgung, Mobilität und Digitalisierung unterstreichen die Zukunftsorientierung der Region. Simone Strobel, seit April 2024 Geschäftsführerin, hebt die Bedeutung eines zeitgemäßen Corporate Designs hervor, das online, digital und mobil Präsenz zeigt und Tradition mit Moderne verbindet. Eva Treu, Vorstandsvorsitzende, betont das Ziel, die Region als führenden Innovationsstandort in Deutschland zu etablieren. Die Region fördert Wirtschaft, Wissenschaft und Lebensqualität durch gezielte Kooperationen.
Vorstand der Sparkasse

Standort Die Sparkasse Ulm hat Simon Werner zum stellvertretenden Mitglied des Vorstandes bestellt. Der 42-Jährige kann auf über ein Vierteljahrhundert in der Sparkasse Ulm zurückblicken. Das erfahrene Eigengewächs leitet seit 2022 das Firmenkundengeschäft der Bank und verantwortet seitdem den gesamten Unternehmens-, Firmen- und Gewerbekundenbereich sowie das Electronic Banking.
Superrechner für die Luftfahrt
Technologie In Ulm wird Techvorangetrieben. Mit mehr als einer halben Milliarde Euro wird allein die Quantencomputing-Initiative des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) durch das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt - Ulm ist neben Hamburg Innovationszentrum des Projekts. Die Initiative hat nun einen Großauftrag an Lufthansa Industry Solutions vergeben. Kernfrage ist, wie Quantencomputer Fluggesellschaften unterstützen können.
Neuer Eigentümer
Wechsel Im März 2024 war bekanntgegeben worden, dass der Münchner Investor Mutares das Ulmer Traditionsunternehmen Magirus übernehmen wird. Fast ein Jahr später wurde dieser Schritt nun vollzogen.
Magirus hat mitgeteilt, dass das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften mit Wirkung zum 3. Januar 2025 mitsamt aller Eigentumsrechte von der Iveco Group N.V. auf die Mutares SE & Co. KGaA übertragen wurden. Alle Geschäfts- und Serviceaktivitäten von Magirus werden wie gewohnt fortgesetzt.
Uni Ulm in den Top Ten
Ausgezeichnet Das Hochschulbewertungsportal Study-Check hat die Universität Ulm ausgezeichnet. Im Vergleich aller Universitäten liegt die Uni Ulm deutschlandweit auf Platz 7 und verbessert sich damit um drei Ränge.
Insgesamt erreicht die Universität bei den Studierendenbewertungen 8.77 von 10 möglichen Punkten. Mit ihrem Platz in den Top Ten erhält die Uni Ulm eine Auszeichnung als „Top Universität in Deutschland 2025“ und hat sich im Vergleich zu 2024 um drei Plätze verbessert.
Streitpunkt Blau-Quartier
Konflikt Wie bereits hinlänglich bekannt ist, soll das Blautalcenter zum Blau-Quartier umgestaltet werden, doch der Start zieht sich hin.
Der Ulmer Gemeinderat fordert die Stadtverwaltung auf, sich in den Konflikt zwischen dem Investor und den verbliebenen Mietern einzuschalten. Das Projekt sieht ab 2025 den Bau von Wohnungen, Geschäften, Büros und mehr vor, doch Mietverträge bis 2029 blockieren den Fortschritt. Die Stadt soll Vermittlungsgespräche initiieren, um Lösungen für die Mieter zu finden.
Ravensburger Erfolge
Wachstum Der Spielwarenhersteller Ravensburger verzeichnete im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum von 18 Prozent auf 790 Millionen Euro. Und das trotz eines insgesamt rückläufigen Spielwarenmarktes.
Haupttreiber war das Disney-Sammelkartenspiel „Lorcana“, das seit August 2023 über eine Milliarde Karten verkaufte. Zudem trugen Klassiker wie das Lernsystem Tiptoi, die Erstlesereihe „Leserabe❝ sowie Neuauflagen von „ller raus!“ und „Tempo, kleine Schnecke“ zum Erfolg bei.