Zwischen Entwicklung des Spekulums unter ehtisch höchst problematischen Umständen und der Einführung der Röntgentechnik zur Verbesserung von Krebsdiagnosen im 19. Jahrhundert, zwischen immer besser werdendem Verständnis hormoneller Einflüsse auf die weibliche Gesundheit in den 1940er-Jahren und der Weiterentwicklung der Geburtshilfe durch die pränatale Betreuung, zwischen der bahnbrechenden Einführung der Antibabypille in den 1960er-Jahren und der anschließenden Revolution der Familienplanung: Die Geschichte der Gynäkologie ist äußerst bewegt.
In den 1970er bis 1980er-Jahren wurde nicht nur dank Ultraschalltechnologie die pränatale Diagnostik erheblich verbessert, sondern auch hitzige Diskussionen über reproduktive Rechte und die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs geführt.
Im 21. Jahrhundert wurde durch Einführung der HPV-Impfung die Prävention von Gebärmutterhalskrebs enorm verbessert. Die personalisierte Medizin und genetische Beratung haben zusätzlich an Bedeutung gewonnen, ebenso wie das Bewusstsein für psychische Gesundheit im Kontext von gynäkologischen Erkrankungen.
Mit Blick auf die wichtigsten Meilensteine in der Geschichte der Frauenheilkunde und Geburtshilfe wird deutlich, dass dieses Gebiet nicht nur von wissenschaftlichen Entdeckungen geprägt ist, sondern auch von gesellschaftlichen Veränderungen, insbesondere der Frauenbewegung.
Mit Fokus auf Prävention und individueller Vorsorge
Heute steht sie an der Spitze der medizinischen Innovation mit einem starken Fokus auf Prävention und individueller Gesundheitsvorsorge.
Auf den kommenden Seiten beleuchten sechs Expertinnen und Experten aus Ulm, Neu-Ulm und Ehingen wichtige medizinische Aspekte, die das Leben und Wohlbefinden von Frauen maßgeblich beeinflussen.
Prof. Katharina Hancke stellt ihre Arbeit am Kinderwunsch- und Hormonzentrum der Universitären Frauenklinik Ulm UniFee vor, dessen Forschungsarbeit durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit über 4 Millionen Euro gefördert wird.
Ihr Kollege Prof. Wolfgang Janni ist Direktor der universitären Frauenklinik Ulm und gehört zu den international führenden Spezialisten für Brustkrebs und ist angesichts der jüngsten medizinischer Entwicklungen in der Brustkrebstherapie sehr optimistisch gestimmt.
Der Gedanke, sich die Gebärmutter entfernen zu lassen, ist für viele Frauen mit Ängsten und Unsicherheiten verbunden. Prof. Florian Ebner ist neuer Chefarzt der Frauenklinik am Alb-Donau Klinikum in Ehingen und gehört zum Expertenkreis von sehr erfahrenen Gynäkologen, die mit ihrer Zweitmeinung für mehr Klarheit sorgen können.
Chefarzt Priv.Doz. Dr. Andreas Reich blickt gemeinsam mit seinen Kolleginnen, der Oberärztin Annette Kampmeier und der Hebamme Michaela Glöggler, auf den neuen hebammengeleiteten Kreißsaal in der Donauklinik Neu-Ulm.
Dr. Friedrich Gagsteiger leistete Pionierarbeit auf dem Feld der Reproduktionsmedizin. Er berät und behandelt die Patientinnen und Patienten in seinem Ulmer Kinderwunschzentrum BestFertility mit Erfahrung, Know-How und Einfühlungsvermögen.
Von Julika Nehb