Die Geschichte des Arbeitsschutzes reicht bis in die Zeit der Industrialisierung zurück, als in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Werkstätten und Industriebetrieben für heutige Verhältnisse noch teilweise haarsträubende Arbeitsbedingungen herrschten.
Sicherheitsvorkehrungen an Maschinen gab es kaum oder gar nicht, stattdessen stand die unbedingte Produktivität der Angestellten damals im Vordergrund. Unfälle waren an der Tagesordnung, die Absicherung und Versorgung der Opfer jedoch mangelhaft. Erlitt ein Arbeiter einen Unfall, gab es keinerlei Absicherung. Stattdessen musste der Kollege sogar mit einer Kündigung rechnen.
Krankheiten und Unfälle verhüten
In Folge der schlechten und ungesicherten Arbeitsbedingungen erreicht die Zahl der Unfälle Im Jahr 1885 wurde in Deutschland die gesetzliche Unfallversicherung gegründet. Ihre Aufgabe besteht darin, Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhüten und nach dem Eintritt von Versicherungsfällen die Gesundheit und die berufliche Leistungsfähigkeit der Versicherten „mit allen geeigneten Mitteln“ wiederherzustellen.
Eingeführt wurde die Unfallversicherung im Rahmen der Bismarck’schen Sozialgesetzgebung durch das Unfallversicherungsgesetz aus dem Jahr 1884. Im Laufe der Zeit erweiterte der Gesetzgeber den Versicherungsschutz aus sozialstaatlichen Erwägungen um weitere Gruppen. So zum Beispiel im Jahr 1971, als der Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung auf Kinder in Tagesbetreuung, Schulkinder und Studierende ausgedehnt wurde. Die unter staatlicher Aufsicht stehenden Berufsgenossenschaften und die öffentlichen Unfallversicherungsträger sind als Körperschaften des öffentlichen Rechts selbstverwaltet.
Zu den Tätigkeiten der Unfallversicherungsträger gehört neben der Leistungen im Schadensfall auch die Beratung und die Kontrolle der versicherten Betriebe auf Arbeitssicherheit, der Unfallverhütung und des Gesundheitsschutzes.
Die Gefahren am Arbeitsplatz haben sich im Laufe der Zeit stark verändert, insbesondere mit dem Fortschritt der Technologie und der Einführung neuer Arbeitspraktiken. Früher waren physische Gefahren wie schwere körperliche Arbeit, fehlende Sicherheitsvorkehrungen und mangelnde Gesundheitsstandards häufiger. Heutzutage sind die Gefahren am Arbeitsplatz vielfältiger und können auch psychischer Natur sein, wie zum Beispiel Stress, Überlastung oder Cyberkriminalität.
In der heutigen Arbeitswelt spielt auch das Thema Arbeitsschutz also weiter eine wichtige Rolle. Gesetze und Vorschriften werden ständig weiterentwickelt, um den sich verändernden Arbeitsbedingungen gerecht zu werden. ab