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Die 3-D Illustration zeigt Cholesterinablagerungen in einer Arterie, die zum menschlichen Herzen führt. Bild: Rasi/Adobe Stock

Cholesterinbehandlung im Fokus

Prof. Dr. med. Sinisa Markovic, Experte für präventive Kardiologie und Chefarzt der Inneren Medizin und Kardiologie, über aktuelle Entwicklungen und Empfehlungen zur Cholesterinbehandlung.

Cholesterin ist ein lebenswichtiger Bestandteil unseres Körpers und spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung von Zellmembranen und Hormonen. Es gibt zwei Haupttypen von Cholesterin: High-Density-Lipoprotein (HDL) und Low-Density-Lipoprotein (LDL). Während HDL oft als „gutes“ Cholesterin bezeichnet wird, da es überschüssiges Cholesterin zur Leber transportiert, wo es abgebaut wird, ist LDL als „schlechtes“ Cholesterin bekannt.

Hohe LDL-Werte können zur Bildung von Plaques in den Arterien führen, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich erhöht.

Warum ist Cholesterin ein Risikofaktor?

Erhöhte LDL-Cholesterinwerte sind ein bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung von Atherosklerose, einer Erkrankung, bei der sich Plaques in den Arterienwänden ansammeln und diese verhärten. Diese Ablagerungen können die Blutgefäße verengen und den Blutfluss behindern. Wenn eine dieser Plaques aufbricht, kann ein Blutgerinnsel entstehen, das die Arterie vollständig blockiert. All diese Szenarien können zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.

Warum die konsequente Behandlung notwendig ist

Es ist entscheidend, erhöhte Cholesterinwerte konsequent zu behandeln, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Hausärzte spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchführen, Risikopatientinnen und -patienten identifizieren und geeignete Therapien empfehlen. Dies gilt insbesondere bei Patientinnen und Patienten mit bekannten Risikofaktoren.

Wie man Risikopatienten identifiziert

Besonders gefährdet sind Personen mit folgenden Risikofaktoren: 
- Familiäre Vorbelastung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen 
- Bluthochdruck 
- Rauchen 
- Übergewicht und Bewegungsmangel 
Es geht in der medizinischen Versorgung in diesem Zusammenhang darum, diejenigen zu identifizieren, die am meisten von einer Cholesterinbehandlung profitieren. Dies sind insbesondere Patientinnen und Patienten, die bereits an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden oder mehrere Risikofaktoren aufweisen.

Moderne Behandlung mit Medikamenten

Aus der Gruppe der Cholesterinsenker sind Statine nach wie vor die erste Wahl bei der Behandlung erhöhter Cholesterinwerte. Jedoch gibt es mittlerweile auch neue Medikamentengruppen, die vor allem das sogenannte PCSK9 beeinflussen und bei Patientinnen und Patienten mit sehr hohen Cholesterinwerten oder Statinunverträglichkeit effektiv sind.

Es ist entscheidend, erhöhte Cholesterinwerte konsequent zu behandeln.
Prof. Dr. Sinisa Markovic
Chefarzt Innere Medizin und Kardiologie/Intensivmedizin am Alb-Donau Klinikum

PCSK9 ist ein Protein, das den Abbau von LDL-Rezeptoren in der Leber fördert, wodurch der LDL-Cholesterinspiegel im Blut steigt. Es gibt zwei Hauptgruppen von Medikamenten, die PCSK9 hemmen: PCSK9-Inhibitoren, die das Protein direkt blockieren, und siRNA-Therapeutika, die die Produktion von PCSK9 reduziert.

ApoB und Lipoprotein (a): ApoB ist ein Bauteil in Lipoproteinen und verantwortlich für den Transport von Cholesterin und Fetten im Blut und in die Zellen - und gilt als eigenständiger Risikomarker. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt Betroffenen außerdem die Bestimmung des Lipoprotein(a)-Wertes zur besseren Risikobewertung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Behandlung konzentriert sich allerdings primär auf die Senkung des LDL-Cholesterins.

Auch der individuelle Lebensstil entscheidet mit

Patientinnen und Patienten können selbst viel dazu beitragen, ihr Cholesterin zu senken. Empfehlenswert ist eine herzgesunde Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten ist. Regelmäßige körperliche Aktivität, Gewichtsmanagement und der Verzicht auf das Rauchen sind ebenfalls wichtige und zielführende Maßnahmen.

Fazit: Die Behandlung erhöhter Cholesterinwerte ist ein wichtiger und gut beherrschbarer Bestandteil der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Prof. Dr. med. Sinisa Markovic
Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie mit den Zusatzbezeichnungen Notfallmedizin, Intensivmedizin und Interventionelle Kardiologie.

Er ist Chefarzt der Inneren Medizin und Kardiologie/Intensivmedizin am Alb-Donau Klinikum in Ehingen.

Kontakt

Alb-Donau Klinikum Ehingen
Spitalstraße 29, 89584 Ehingen
E-Mail: sekimehi@adk-gmbh.de
Tel: 07391-586-5347
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