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Bild: Adobe Stock / MicroOne

Keine Angst vor der Nadel!

Die wenigsten Menschen sehen gerne Blut, vor allem nicht das eigene. Doch wer Blut spendet, tut etwas Gutes. Fünf Tipps vom DRK-Blutspendedienst, wie man die Angst vor der Nadel überwinden kann.

Wohl niemand sieht gern Blut, vor allem nicht das eigene. „Denn wenn ich mein eigenes Blut sehe, heißt das ja in aller Regel: Ich habe mich verletzt“, sagt Stephan David Küpper vom DRK-Blutspendedienst. Wer Blut nicht gut sehen kann, seines aber dennoch spenden möchte, kann versuchen, diesen Termin psychologisch umzudeuten. „So kann man sich selbst klarmachen: Ich verletze mich ja gerade nicht, sondern leiste mit meiner Blutspende etwas Gutes, weil ich anderen Menschen dadurch bei Erkrankungen oder in lebensbedrohlichen Situationen helfe“, sagt Küpper. Manchmal kann schon das helfen, Ängste abzubauen.

Es gibt aber Menschen, die beim Anblick von Blut oder Nadeln mit blanker Panik reagieren. Das Herz rast, Schweiß bricht aus, es droht eine Ohnmacht: „Liegt so eine Phobie vor, dann sollte man sich nicht dazu zwingen, zur Blutspende zu gehen“, sagt Küpper. Auch dann nicht, wenn die Arbeitskollegen in der Pause gemeinsam zum Blutspenden aufbrechen und sich eine Gruppendynamik ergibt. Wer aber keine Panik, sondern „nur“ eine gewisse Abneigung gegenüber Blut verspürt, der kann es mit folgenden Tipps versuchen:

Tipp 1: Erstmal Vorfühlen - ohne einen Tropfen Blut abzugeben

Zum Spende-Termin gehen und direkt rund einen halben Liter Blut dort lassen - das klingt nicht schaffbar? Gut möglich, dass ein Zwischenschritt Ängste abbaut. Und zwar, indem man sich eine Blutspendeaktion in der Nähe aussucht und dort hingeht, ohne sich vor Ort direkt zur Spende anzumelden. Und Fragen stellen: “Wie lange wird das Blut abgenommen, was passiert damit?“, sagt Küpper. „Diese Auseinandersetzung kann schon dazu führen, dass man seine Betrachtungsweise verändert.“

Tipp 2: Nicht allein zur Blutspende gehen

Durch die erste Blutspende muss niemand allein. Einfacher wird es, wenn etwa die beste Freundin, der beste Freund oder der Partner oder die Partnerin mitkommen. Und zwar nicht nur als emotionale Stütze, sondern auch für die Ablenkung, wenn die Nadel im Arm sitzt: „Ganz egal, ob man dann über Kinofilme oder die Abendplanung spricht“, sagt Küpper. Hat niemand Zeit und man selbst Bammel vor der Blutspende, lohnt es sich, das den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort mitzuteilen. Auch mit ihnen kann man ins Gespräch - und damit auf andere Gedanken - kommen.

Tipp 3: Genug essen und trinken für einen stabilen Kreislauf

Hier gibt es einen Unterschied zur Blutabnahme in der Arztpraxis. „Zur Blutspende sollte man nie nüchtern gehen, man sollte an dem Tag unbedingt schon etwas gegessen haben“, sagt Küpper. Selbst wenn der Termin morgens stattfindet, sollte bereits zumindest ein kleines Frühstück im Magen sein. Ebenso wichtig: vorher viel trinken. Man sollte am entsprechenden Tag bereits 1,5 Liter zu sich genommen haben - am besten Wasser, Tee oder Saftschorlen. „Eine gute Flüssigkeitszufuhr leistet einen wesentlichen Beitrag dafür, dass der Kreislauf stabil bleibt“, sagt Küpper. Sie kann die Blutentnahme sogar verkürzen: Dann können sieben bis acht Minuten an der Nadel Küpper zufolge schon ausreichen. Normalerweise dauert dieser Schritt rund zehn Minuten.

Tipp 4: Unwohlsein nicht still aushalten, sondern ansprechen

Sitzt die Nadel erst einmal in der Vene, gibt es keinen Weg zurück? So ist es nicht. Fühlt man sich unwohl oder flau, sollte man keine Scheu haben, das anzusprechen, rät Küpper. „Dann wird die Spende abgebrochen und die Beine hochgelegt, damit sich der Kreislauf wieder stabilisiert.“

Tipp 5: Bloß nicht hinschauen

Gut zu wissen: Selbst Blutspende-Profis verkneifen sich mitunter den Blick. „Ganz ehrlich, ich schaue mir das nie an, wenn ich selbst punktiert werde“, sagt Küpper.

Am besten lenkt man seinen Blick also woanders hin. Das kann auch auf ein Buch sein, das man sich eingepackt hat. Oder man lauscht über Kopfhörer der Lieblingsmusik oder einem Wohlfühl-Podcast. dpa

Kleines Lexikon medizinischer Fachbegriffe

Die Medizin hat ihre eigene Sprache, in der es vor Fachbegriffen nur so wimmelt. Eine kleine Begriffsklärung für den Bereich der Herz- und Gefäßmedizin.

Die Kardiologie ist die Lehre vom Herzen und befasst sich mit seinen Strukturen und Funktionen im Organismus. Kardiologen diagnostizieren und behandeln Erkrankungen am Herzen. Als Teilgebiet der Inneren Medizin umfasst die Kardiologie die Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das kardiovaskuläre System bezeichnet das Herz-Kreislauf-System.

Zu den häufigsten Erkrankungen, die Kardiologen behandeln, gehören
- die Koronare Herzkrankheit (KHK), bei der die Blutgefäße, die das Herz versorgen, verengt sind
- Herzrhythmusstörungen
- Herzinsuffizienz, eine Situation, in der das Herz nicht effizient genug Blut pumpen kann
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Herzklappenerkrankungen, bei denen die Herzklappen nicht richtig öffnen oder schließen.

Die Gefäßmedizin beschäftigt sich mit Erkrankungen der Blutgefäße außerhalb des Herzens. Arterien transportieren sauerstoffreiches Blut vom Herzen zu den verschiedenen Körperteilen und Venen, bringen sauerstoffarmes Blut zurück zum Herzen. Gefäßmediziner befassen sich beispielsweise mit
- Arteriosklerose (Verhärtung und Verengung der Arterien),
- mit venösen Erkrankungen wie Venenthrombosen und Krampfadern,
- mit Aneurysmen (Ausbuchtungen der Gefäßwand), oder der
- peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK), bei der die Blutgefäße, die Blut zu den Armen oder Beinen führen, verengt sind.

Die Phlebologie befasst sich mit der Erkennung und Behandlung von Gefäßerkrankungen, insbesondere von Venen erkrankungen wie Venenentzündungen, Krampfadern und Hämorrhoiden.

Eine Katheterbehandlung, auch als Katheterintervention oder interventionelle Kardiologie bezeichnet, ist ein medizinisches Verfahren, bei dem ein dünner, flexibler Schlauch, der Katheter genannt wird, durch die Blutgefäße zum Herz oder zu anderen Teilen des Kreislaufsystems geführt wird.

Eine Ablation ist ein medizinisches Verfahren, das dazu dient, abnormales Gewebe im Körper zu zerstören oder zu entfernen, das für bestimmte Gesundheitsprobleme verantwortlich ist. Julika Nehb