Herzklinik Ulm unter neuer Leitung

Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen in der westlichen um Welt noch immer die meisten Todesfälle und führen häufig zu Krankenhausaufenthalten. In vielen Fällen lässt sich das vermeiden, da ein Großteil der Untersuchungen und Behandlungen gut und sicher ambulant durchgeführt werden kann: dazu gehören Vorsorgeuntersuchungen, mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, sowie die optimale medikamentöse Behandlung. Auch invasive Untersuchungen wie Herzkatheter oder Stentimplantationen werden längst auf hohem Niveau ambulant durchgeführt. In der Herzklinik Ulm erfolgen all diese Leistungen durch ein großes, sehr kompetentes Team mit durchgängig hoher Behandlungsqualität. 1992 gründete Dr. Winfried Haerer die Klinik, die seither einen exzellenten Ruf etablieren konnte und beständig wuchs: Inzwischen leisten 26 Ärztinnen sowie 117 medizinische Fachangestellte in Ulm, Neu-Ulm sowie Geislingen an der Steige Spitzenarbeit.

Etablierte Strukturen werden fortgeführt

2024 stehen nun strukturelle Veränderungen an: Anfang des Jahres wurde die Klinik von einer Partnerschaftsgesellschaft in ein MVZ umgewandelt. Ab Juli übernehmen drei langjährige Partner die Geschäftsführung als Mitinhaber: Prof. Dr. Birkemeyer ist seit 11 Jahren Leiter des Herzkatheterlabors. Er wird in Zukunft gemeinsam mit Dr. Christoph Rodewald, der seit 2018 an der Klinik ist, die Ärztliche Leitung übernehmen. Zusammen mit Dr. Ulrike Hoffmeister, die nach längerer Zeit als Hausärztin und in der Forschung seit 2021 mit an Bord ist, werde man sich die geschäftlichen Aufgaben in Zukunft untereinander aufteilen. „Wir arbeiten sehr gut miteinander zusammen“, unterstreicht Prof. Birkemeyer im Gespräch.

An den hohen Qualitatsstandards und der Patientenzufriedenheit, für die die Herzklinik steht, ändert sich durch den Wechsel freilich nichts. In der Behandlung von Herzerkrankungen hat die Medizin zuletzt große Fortschritte erzielt. „Aber auch auf dem Gebiet der Prävention, die immer mehr in den Fokus rückt, sind wir bestens aufgestellt. Unsere Ärzte sind von den Fachgesellschaften - Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Deutsche Hochdruckliga, Deutsche Gesellschaft für Fettstoffwechselstörungen - ausgebildete Experten auf dem Gebiet der „speziellen kardiovaskulären Prävention“ mit hoher Expertise zu Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck“, so Dr. Christoph Rodewald. 

„Auf Ziel“ in Ulm: Effektiv den Cholesterinspiegel senken

Ab einem Alter von 40 Jahren sollte man das individuelle Risiko für Herzerkrankungen routinemäßig überprüfen: Je früher Bluthochdruck, Diabetes mellitus und erhöhtes Cholesterin festgestellt werden, desto besser.

„Gesunden Patient:innen empfehlen wir eine cholesterinarme und ballaststoffreiche Ernährung“, so Dr. Ulrike Hoffmeister. „Herzkranke Patient:innen mit zu hohen Cholesterinwerten können diese allerdings nur mit Medikamenten senken. Und sie müssen ihre Werte regelmäßig messen.“ Die Herzklinik unterstützt für den Raum Ulm gemeinsam mit weiteren Fachärzten die Kampagne der Deutschen Lipid-Liga “Auf Ziel“. Dabei werden Ärzte speziell fortgebildet, um das Bewusstsein für die effektive Senkung des Cholesterinspiegels in der Öffentlichkeit zu schärfen.

Langfristige Betreuung aus einer Hand

Die Herzklinik Ulm betreut Patient:innen mit vielfältigen Erkrankungen langfristig und aus einer Hand. Häufige Erkrankungen wie koronare Herzerkrankung und Bluthochdruck sowie Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern und Herzschwäche, aber auch seltene Herzerkrankungen wie Kardiomyopathien und angeborene Herzfehler. Für die Diagnose stehen zahlreiche nichtinvasive Möglichkeiten zur Verfügung (EKG, Belastungs-EKG, Echokardiographie, Stress-Echo-Kardiographie, LZ-EKG, Herzkatheter).

Auch telemedizinische Verfahren werden eingesetzt. Dabei werden gezielt Spezialist:innen zur Konsultation zugeschaltet. So können beispielsweise Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz gut und engmaschig betreut und Vorhofflimmer-Screenings durchgeführt werden.

Herzkatheter, Stentimplantationen sowie Druckmessungen im Herzen zur Vorbereitung von Klappenoperationen oder bei Lungenerkrankungen, Implantationen von Ereignisrecordern und Herzschrittmachern wie auch Defibrillatoren (ICD, CRT) zählen zu den invasiven Diagnose- und Therapiemethoden, mit denen die Expert:innen der Herzklinik ebenfalls bestens vertraut sind und seit vielen Jahren sicher und erfolgreich ambulant durchführen. Ist der Eingriff komplexerer Art, stehen für eine vorübergehende stationäre Behandlung 12 Betten zur Überwachung zur Verfügung.„Wir kooperieren eng mit der Kardiologie der Uniklinik Ulm und anderen umliegenden Krankenhäusern“, so Prof. Dr. Birkemeyer. „Auch Notfallpatienten sind in unserer speziellen Notfallsprechstunde, in der Hausärzte je nach Dringlichkeit oft noch am gleichen Tag Termine vereinbaren können, gut aufgehoben“. Die zertifizierte Brustschmerzeinheit (CPU) ergänzt das Angebot.