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Mit steigendem Alter sollte die Herzgesundheit immer im Blick bleiben. Bild: ZAR

Wenn das Herz aus dem Takt gerät

Das Vorhofflimmern gehört zu den häufigsten Herzrhythmusstörungen. Die Kardiologin und Internistin Susann Ernst über erste Warnsignale des Körpers sowie interventionelle und medikamentöse Behandlungsoptionen.

Mit steigendem Lebensalter steigt auch die Gefahr des Auftretens bestimmter Herzrhythmusstörungen. Die häufigste Herzrhythmusstörung in Deutschland ist das Vorhofflimmern. Circa 1-2 Prozent der Bevölkerung, im Alter über 75 Jahren sogar 10 Prozent, sind davon betroffen.

Bei schnellem, unregelmäßigem Herzschlag ist Vorsicht geboten

Vorhofflimmern ist gekennzeichnet durch einen unregelmäßigen und meist schnellen Herzschlag. Dies kann Schlaganfälle verursachen. In den meisten Fällen ist daher eine Behandlung mit einem Blutverdünner notwendig.

Zusätzlich besteht auch die Gefahr der Herzmuskelschwäche. Wenn der erhöhte Puls über eine längere Zeit anhält, kann sich der Herzmuskel nicht mehr ausreichend kräftig kontrahieren. Das führt wiederum zu Atemnot, Wassereinlagerungen in den Beinen und einer deutlich eingeschränkten körperlichen Leistungsfähigkeit.

Medikamentöse oder interventionelle Therapie

Spätestens dann ist es notwendig, den Herzschlag über Medikamente zu regulieren und durch andere Maßnahmen wie eine Kardioversion (Elektroschock unter Narkose) den regulären Herzrhythmus wieder herzustellen. Auch Katheterablationen können notwendig sein: Über einen Katheter können die Bereiche der Lungenvenen, von welchen unkontrollierte elektrische Signale ausgehen, aufgesucht und isoliert werden („verödet werden“). Diese Isolation ist notwendig, damit die elektrischen Impulse nicht zum Vorhofflimmern anregen. Sollte es anschließend noch notwendig sein, kann eine kardiologische Rehabilitationsmaßnahme zur Wiederherstellung der körperlichen Leistungsfähigkeit sinnvoll sein.

10% aller Menschen über 75 Jahren sind vom Vorhofflimmern betroffen. Die häufigste Herzrhythmusstörung in Deutschland betrifft insgesamt circa 1-2 Prozent der Bevölkerung.

Achtsam im Alltag bleiben und regelmäßig Blutdruck messen

Achten Sie also im Alltag auf Symptome wie einen unregelmäßigen und schnellen Puls. Häufig wird dies auch beim Blutdruckmessen angezeigt. In jedem Fall sollten immer Hausarzt und Kardiologe miteinbezogen werden, damit weitere Untersuchungen wie EKG und Langzeit-EKG veranlasst werden können.

Susann Ernst ist Fachärztin für Allgemeinmedizin, Innere Medizin und Kardiologie. Seit Ende 2022 ist sie die Chefärztin der Fachabteilung Kardiologie des Zentrums für ambulante Rehabilitation (ZAR) in Ulm.

Kontakt

ZAR Ulm
Rehabilitation der Indikationen Orthopädie und Kardiologie
Praxen f. Physio- und Ergotherapie
Pfarrer-Weiß-Weg 10, 89077 Ulm
info@zar-ulm.de
Tel. 0731 964 293-100
www.zar-ulm.de